Um diese ehrgeizigen Ziele erreichen zu können, geht Daimler eine Kooperation mit dem südkoreanischen Technologie-Konzern LG ein. LG stellt Flachbild-Fernseher, Smartphones, Display und Kameras für Automobile her. Ergänzend zu dieser LG-ADAS (Advanced Drive Assistance System)-Technik bringt Daimler seine 6-D-Technologie in die Partnerschaft ein. Gemeinsam wollen LG und Mercedes-Benz neue Kameras und Sensoren entwickeln, um der Vision vom automatisierten Fahren ein Stück näher zu kommen.
KITT bitte kommen!
Aber auch die Premium-Konkurrenz aus München und Ingolstadt legt die Hände nicht in den Schoß. Vor zwei Jahren zeigte Audi bereits, wie man sein Auto per Smartphone im Parkhaus abstellt und wieder abholt, ohne dass ein Fahrer nötig wäre. BMW zieht jetzt nach. Der "Valet Parking Assistent" im i3 findet sich im Parkhaus ganz ohne Fahrer zurecht. Basis für dieses Orientierungsvermögen sind vier Laserscanner, die die Umgebung rings um das Auto ständig überwachen und ein digitalisierter Lageplan des Parkhauses. Da diese Technik auch zur Kollisionsvermeidung dient, reagiert das führerlose Fahrzeug auf unvermittelt auftretende Hindernisse, wie etwa stehende Autos oder Menschen, die zu ihren Fahrzeugen eilen, umfährt diese oder bremst ab. Damit müssen die Parkhäuser nicht mit Sensoren, die bei der Führung des Vehikels helfen, nachgerüstet werden, da das Automobil die nötige Technik schon an Bord hat. Der große Öffnungswinkel der Laserscanner und die Genauigkeit des Abtastens auch auf eine größere Entfernung hinweg, sprechen für diese Art der Sensoren. Um das vollständig automatisierte Fahren Realität werden zu lassen, ist aber eine Kombination aus mehreren Abtaster-Arten nötig. Zum Beispiel eignen sich 3-D-Kameras, um Bewegungen von der Seite zu erfassen.
Wie einst Michael Knight in der 80er Jahre-Kult-Serie "Knight Rider" seinen schwarzen Auto-Kumpel KITT per Uhr mit den Worten "KITT; hol\' mich hier raus" anforderte, fährt auch der BMW auf das Kommando per Smart Watch selbstständig wieder vor. Mit dem Fahrer an Bord, stellt sich den Ingenieuren die Frage des Eingriffsdilemmas: Wann übernimmt die Elektronik das Steuer, ohne den Piloten zu bevormunden. Um dies zuverlässig vorhersagen zu können, ist eine immense Rechenpower und eine ausgefeilte Software nötig, die die Entscheidungen des Faktors Mensch richtig vorhersagt. Diese Art der Empathie kannte man bisher von Maschinen nicht.
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- Veröffentlicht: 05. Januar 2015