Augenscheinlich
Scheinwerfer prägen seit Jahrzehnten das Gesicht von Fahrzeugen. Das gilt mehr denn je, seitdem Xenon- und LED-Scheinwerfer die technische Regie übernommen haben. Einige Autohersteller haben ihre Modellgesichter dagegen beinahe zu Fratzen verunstaltet.
Ein Blick und man ist verliebt. So wünschen es sich seit Jahrzehnten die Autodesigner. Denn nichts macht in Sekundenbruchteilen mehr Eindruck, als ein schönes Gesicht mit strahlenden Augen. Der Sportwagen soll bullig und gefährlich wirken, das Cityauto mit Damenkundschaft blickt gerne verträumt in die Welt hinaus und die allgegenwärtigen Geländewagen sollen ihren rustikalen Anspruch nur allzu intensiv mit einem entschlossen Blick unterstreichen, um dann ins Gehölz abbiegen zu können. Soweit die kreative Theorie.
Doppelter BMW-Ring
Bereits mit den Xenonscheinwerfern ergaben sich eine Vielzahl von Möglichkeiten für spezielle Lichtleistungen mit Wiedererkennungswert, doch erst die LED-Scheinwerfer lassen den Kreativköpfen der Autoherstellern nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, das neue Lieblingsmobil mit einem charismatischen Blick zu schärfen. Die Gründe liegen auf der Hand, denn die LED-Module sind klein, leistungsstark und somit vielfältiger als je zuvor einsetzbar. Doch die Realität zeigt, dass diese neuen Möglichkeiten bisweilen ungewöhnliche Stilblüten treiben, denn bisweilen wirkt so manches Autogesicht wie eine entstellte Fratze oder die verbauten Leuchtmittel erinnern an einen Kirmesausflug nach Crange, auf die Wasen oder zum Oktoberfest, weil die visuelle Reizüberflutung droht.
- Details
- Veröffentlicht: 23. Februar 2015