Mit diesen Kostenrunden sägt die Automobilindustrie letztendlich an dem Ast, auf dem sie sitzt. Denn die Zulieferer nehmen bei der Fertigung der Fahrzeuge einen immer größeren Teil ein. Der Wertschöpfungsanteil von Bosch, Continental & Co. ist mittlerweile auf 75 Prozent gestiegen. Immer mehr Teile des Autos werden als fertige Module geliefert. Um die anspruchsvolle Beschaffenheit der Bauteile zu sichern, ist ein unternehmensübergreifendes Qualitätsmanagement nötig. Das ist an sich schon sehr komplex, wenn man dann noch die Menge der verschiedenen Elemente und die Tatsache, dass dieser Prozess global perfekt funktionieren muss, in Betracht zieht, wird klar, wie fragil dieses Produktions-Konstrukt ist. Für Stefan Bratzel wandern die Autobauer auf einem schmalen Grat. " Die Analyse der globalen Hersteller zeigt, dass insbesondere hohe Wachstumsziele die Hersteller dazu verleiten können, die Qualitätsanforderungen zu vernachlässigen." Der Automobil-Experte schiebt gleich einen Lösungsansatz nach. " Die Automobil-Hersteller müssen die Kraft haben, sich im Zweifel gegen kurzfristige Kosten- und Vertriebsziele durchsetzen zu können. Auftretende Qualitätsmängel müssen darüber hinaus durch den Hersteller schnell identifiziert werden, bevor bedingt durch die Gleichteilestrategien die Auslieferungen Millionenhöhe erreichen."
Fotos: Hersteller
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 21. März 2015