Die Zukunft vor Augen
Das Wiener Motorensymposium ist Jahrmarkt der Ingenieurs-Eitelkeiten und Panoptikum der automobilen Zukunft zugleich. In der traditionsreichen Wiener Hofburg trifft sich die weltweite Entwicklerelite einmal im Jahr und öffnet die Türen ihrer Labore mehr als einen Spalt.
Die Zukunft unserer Fahrzeuge wird in den streng geheimen Entwicklungsabteilungen entschieden. Einmal im Jahr öffnen Autohersteller und Zulieferer das Hemd ein paar Knöpfe weiter und lassen Konkurrenz und Kollegen stolz auf die eigenen Entwicklungen blicken. Wenn Prof. Dr. Hans Peter Lenz einmal im Jahr in die Wiener Hofburg lädt, möchte keiner gerne fehlen; vorausgesetzt er arbeitet verantwortlich und mehr oder weniger hoch dekoriert im Bereich der internationalen Motorenentwicklung. Audi, BMW, Honda, VW, Porsche oder Opel sind genauso vertreten wie Mazda, Kia, Mercedes oder die zahllosen Zuliefererbetriebe. Aus der kleinen, beschaulichen Veranstaltung hat sich im Laufe der Jahrzehnte eine internationale Leuchtturmveranstaltung mit mehr als 1.000 Teilnehmern entwickelt, auf der die Firmen sich und Ihre Mitarbeiter perfekt in Szene setzen wollen.
Plug-In statt Elektro
So ist das Wiener Motorensymposium Jahrmarkt, Fachmesse, Kegelabend, Festveranstaltung, Jobbörse und große Showbühne zugleich. Stolz präsentieren die Redner modernste Technologien von Morgen und Übermorgen. Was in ein paar Jahren in den Alltagsautos werkeln wird, ist auf dem Wiener Motorensymposium, weitgehend abseits der breiten Öffentlichkeit, schon zu bestaunen. Man muss genau hinhören und sollte sich auskennen, denn das Fachchinesisch in den einzelnen Vorträgen in Fest- und Zeremoniensaal sowie den turbulenten Gängen der Hofburg ist nicht für jene Endkunden geeignet, die die Zukunftstechnologien ein paar Jahre später im eigenen Fahrzeug bewegen.
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- Veröffentlicht: 07. Mai 2015