Da die meisten Geschäfte mittlerweile per Internet über die eigene Homepage abgewickelt werden, ist Maskes Vespa Klassiekers bis weit über die Landesgrenzen bekannt. Genauer gesagt hat sich der einst als Hobby begonnene Job zu einem durchaus rentablen 24/7-Engagment gemausert. Denn wenn in Mitten Hollands der Tag zu Ende geht, haben die Amerikaner noch einige Stunden vor sich und im fernen Australien wachen die ersten Vespa-Fans schon wieder auf. Allerdings nur Vespa-Fans, die sich für Exemplare der Baujahre bis 1990 und auf keinen Fall indonesischer Produktion interessieren, denn "da kommt nur Müll her", verrät Peter Maas. Und weiter: "Die erste und letzte aus Asien, die wir mal hier hatten, fiel beim ersten Kickstart-Versuch komplett auseinander."
Auf Entdecker-Reise
Auf wen schon der Showroom auf der Homepage dieselbe Wirkung wie ein Kochbuch für einen Hungerleidenden hat, der sollte, egal wo er wohnt, sich schleunigst auf den Weg in die Hoofdstraat 77 in 5121 JB Rijen machen. Denn einmal vor Ort, wollen Vespa-Fans nur äußerst ungern wieder weg. Den Anfang machen schon im Eingangsbereich eine VM von 1953 und eine VM aus dem Jahre 1954. Gefolgt von zwei grünen Bacchetta von 1949 und einer cremefarbenen VNA von 1958. Von den gerade zur Restauration eingetroffenen Sonderlingen ganz zu schweigen. Wer nett fragt darf dann aber noch in die heiligen Hallen, beziehungsweise die heiligen zwei Dachboden-Etagen des Fachwerkhauses. Was sich dort auf über 1.000 Quadratmetern abspielt, könnte kontrastreicher kaum sein. Sei es die völlig verrostete MISA GLA 1960, die viele Jahre in einem See in Breda lag und nun genau neben einer perfekten Maskes Replika der Sei Giorni von 1951 von der Decke hängt. Oder die fast schon romantisch allein am Fenster platzierte GS160 MK2, die sich vier original lackierten und in Holland zugelassenen Rally 200, Rally 180, SS180, GS160 MK1 der ersten Generationen gegenübersieht.
In der zweiten Etage werden derweil Ersatzteilträume wahr. Von den wie Wikinger-Helme von der Decke baumelnden Lenkrädern, über zahllose Zahnkränze bis hin zu Kleinstteilen in zahllosen Fächern ist hier alles zu finden. Dass dabei der eisige Wind durch die zerbrochenen Fenster pfeift und der durch das undichte Dach hineindringende Regen von aufgespannten Planen in Auffang-Fässer geleitet wird, rundet den bunten Mix an Eindrücken hervorragend ab und sorgt zugleich für eine echte Abenteurer- und Entdecker-Stimmung. Und auch, wenn Maskes Vespa Klassiekers stetig und unaufhaltsam im Online-Sektor expandiert gibt Peter Maas gern noch etwas mit auf den Weg: "Wenn Du nach Ersatzteilen oder einer Vespa schauen oder einfach nur eine gute Tasse Kaffee und ein wenig quatschen möchtest, fühl Dich herzlich willkommen bei uns!"
Fotos: Marcel Sommer
- Details
- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 03. Januar 2017