Die technischen Veränderungen sind überschaubar: Die Lenkung muss adaptiert werden und vorne kommen dünnere Stabilisatoren zum Einsatz. Unterm Strich wiegt die neue Dämpfung weniger als ein Kilo mehr, als bisher. Das System ist nicht nur kompakt, sondern auch günstig, Entwickler Thierry Perron beziffert den Kostenvorteil gegenüber einem variablen hydraulischen Fahrwerk auf "mehr als den Faktor zehn". Außerdem kann die neue Technologie mit jeder Citroën-Plattform kombiniert werden und soll so über die gesamte Modellpalette ausgerollt werden. Allerdings in Kombination mit Ausstattungslinien und nicht als punktuell wählbare Sonderausstattung. So soll der Verbauungsgrad mehr als 50 Prozent betragen.
Bessere Sitze
So viel zur Theorie. Bei ersten Testfahrten in einem C4 Cactus-Prototypen zeigt das System die erhoffte Wirkung. Unebenheiten, wie große Bremsschwellen werden deutlich entspannter weggebügelt als beim Standardfahrwerk. Das ganze Feder- und Fahrverhalten ist geschmeidiger, auch die Lenkung ist weniger spitz als beim konventionellen Cactus, die Vibrationen sind ebenfalls spürbar geringer und bei Kurvenfahrten hält sich die Wankneigung in Grenzen. Wie sich das System bei dynamischen Hochgeschwindigkeitsfahrten und bei starken Lastwechseln verhält, müssen weitere Tests zeigen. Vor allem in Kombination mit dem um 20 Prozent steiferen Chassis sollte sich der Komfortgewinn auch da zeigen. Zumal die Techniker die Verwindungsresistenz durch neue Klebetechniken erreicht haben und daher das Gewicht identisch bliebt.
Die dritte Maßnahme betrifft die Sitze, die beim Federungskomfort ebenfalls eine große Rolle spielen. Da hat Citroën in der Vergangenheit nicht immer Bestnoten erhalten und bessert nun nach. Jetzt sind die Federn zehn Millimeter tiefer positioniert, daher können dickere Schaumstoffe verwendet werden. Das dickste Schaumstoff-Element zeichnet sich durch eine größere Dichte als bisher aus und kann optional mit einer weicheren Lage kombiniert werden. Das Aufpolstern hat sich gelohnt: Das Gestühl ist deutlich besser als im aktuellen C4 Cactus, aber noch zu weich. Da verspricht der Entwickler Gael Hansen bis zum Markstart Besserung. Der soll bei den Sitzen übrigens noch vor dem C5 Aircross sein.
Fotos: press-inform / Citroën
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 03. Mai 2017