"Der Audi RS 4 Avant ist unsere RS-Ikone mit einer unvergleichlichen Historie", sagt Stephan Winkelmann, "wie alle unsere RS-Modelle verbindet er enorme Fahrleistungen mit höchstem Alltagsnutzen." Da kann man dem zu Bugatti wechselnden Chef der Audi Sport GmbH nicht widersprechen, doch vielleicht haben es sich die Neckarsulmer mit dem RS4 Avant doch etwas zu leichtgemacht. Den Achtzylinder einfach zu streichen mag aus Effizienzgründen Sinn machen, doch Mercedes zeigt mit dem AMG C63s, wie scharf und emotional sich ein Achtzylinder - mit Turboaufladung - fährt und so ein echtes Plus zu den zahmeren C43er-Versionen ist.
Nicht viel mehr als ein S4
Der 1,8 Tonnen schwere Audi RS4 Avant ist ein pfeilschneller Kombi, einer mit dem man in schnellen Kurvenkombinationen genauso viel Spaß haben kann, wie im Vollgas-Stakkato auf der Autobahn oder auf flotten Landstraßen. Er ist schnell und extrem leicht fahrbar - extrem schnell. Doch gäbe es nicht die nur optional erhältliche Abregelung bei erhöhten 280 km/h wäre abgesehen von den leicht ausgestellten Kotflügelbacken kaum etwas anders als im eben so bereits exzellenten Audi S4 Avant. Um im Freundes- und Bekanntenkreis zu glänzen, sind die 450 PS dann eben auch etwas wenig. Mercedes lässt seinen AMG C63 mit 510 PS von der Leine und auch BMW hat bei seinem nur 431 PS starken M3 / M4 mittlerweile auf 450, 460 und 500 PS nachgelegt. Hauptgrund für den RS4 Avant ist der hohe Alltagsnutzen und der prächtige Allradantrieb - doch beides bietet eben auch der S4 und ist ernsthaft betrachtet kaum schlechter.
So tut man dem Audi RS4 Avant durchaus etwas Unrecht, denn er ist ein exzellenter Mittelklassekombi mit jeder Menge Sportlichkeit, Hightech bis ins Detail und prächtigen Fahrleistungen. Ob ein Sportler aus dem Stand jedoch nun 4,1 oder 4,7 Sekunden bis zum Durchbrechen der 100-km/h-Marke benötigt, hat in der Realität keine Bedeutung und der Normverbrauch liegt mit 8,8 Litern immerhin knapp 1,5 Liter über dem S4-Bruder.
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- Veröffentlicht: 07. Dezember 2017