Am Sound haben Toyotas Ingenieure seit der Vorstellung der ersten Prototypen noch etwas gefeilt. Fünf Dezibel fielen der europäischen Gesetzgebung zum Opfer. Wer es drauf anlegt, der kann die Geräuschkulisse durch das zentral verbaute Auspuffendrohr zwar immer noch in sportliche Höhen jubeln - aber unterm Strich hört sich der Yaris GRMN nun doch ziemlich zivilisiert an. Zum Glück hat Toyota auch auf solche Tricks verzichtet, wie eine künstlich aufgepeppte Soundleitung in den Innenraum zu legen.
Was das Fahrverhalten angeht, hat Toyota durch zahlreiche Modifikationen am Fahrwerk ganze Arbeit geleistet. Die 1.135 Kilogramm leichte Rennsemmel muss mit jedem PS gerade mal etwas mehr als fünf Kilogramm bewegen. Das sorgt zusammen mit den 250 Nm Drehmoment für ein flottes Herausbeschleunigen aus der Kurve. Ein Torsen Differential sorgt mit dafür, dass die Traktion stimmt: Kein Durchdrehen auch auf feuchter Fahrbahn, kein Flattern in den angetriebenen Vorderrädern beim vollen Kick aufs Gaspedal. Laut Datenblatt braucht der Yaris GRMN gerade mal 6,4 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 km/h - das ist fast eine halbe Sekunde schneller als der Opel Corsa OPC und immer noch 0,3 Sekunden schneller als beim neuen VW Polo GTI. In der Höchstgeschwindigkeit liegen Yaris und Corsa mit 230 km/h gleich, der Polo schafft 237 km/h.
Für Toyota ist der Yaris GRMN mehr als nur ein Auto. Der Deckungsbeitrag, den der Flitzer zum Konzernergebnis beisteuern soll, lässt sich nicht nur in Euro oder Yen ausdrücken: Er soll vor allem Pluspunkte fürs bislang wenig emotional geprägte Image der Japaner sammeln. Und das dürfte mit dem "Meister des Nürburgrings" durchaus gelingen.
Fotos: Toyota
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 11. Januar 2018