Im Vergleich zum Diesel hat der V6-Benziner unten herum gefühlt schon aufgrund des geringeren Drehmoments weniger Dampf, macht aber in mittleren und höheren Drehzahlen mehr Laune, wenngleich der Sound für einen betont sportlich positionierten Crossover etwas bassiger sein dürfte. Die genauen Fahrleistungen stehen noch nicht fest, jedoch schafft der rund 2,1 Tonnen schwere Allradler Dank seiner 340 PS den Spurt 0 auf Tempo 100 in unter sechs Sekunden und dürfte keine Mühe haben, 250 km/h schnell zu sein. Die in Aussicht gestellten sechs Liter Diesel des Selbstzünders dürften jedoch nicht zu erreichen sein, sodass der Basisbenziner einen Normdurst von knapp acht Litern haben sollte. Ein Elektromodul, wie es die seriennahe Studie des Q8 Concept vor knapp eineinhalb Jahren in sich trug, bleibt erst einmal außen vor und so liegt die Motorleistung bei guten, aber nicht mächtigen 250 kW / 340 PS und 500 Nm statt der 448 PS der Hybridmotorisierung. Jedoch verfügen die normalen Triebwerke über einen Riemenstarter und ein 48-Volt-Teilbordnetz nebst Lithium-Ionen-Batterie. Zwischen 55 und 160 km/h kann der Crossover mit deaktiviertem Motor segeln und der Start-Stopp-Bereich beginnt bereits bei 22 km/h. Im Realbetrieb soll sich der Kraftstoffverbrauch so um mehr als einen halben Liter per 100 Kilometer reduzieren.
Moderner Innenraum
Wer sich hinter das Steuer des Audi Q8 setzt, findet sich im schicken Innenraum von A6, A7 und A8 wieder. Die Bedienmodule des Audi Q7 sind verschwunden und wirkt der Achter deutlich moderner als sein Plattformgeber. Neben der animierten, aber etwas beliebig wirkenden Instrumenteneinheit werden Armaturenbrett und Mittelkonsole von zwei 10,1 und 8,6 großen Touchdisplays dominiert, über die sich hoch auflösend und zum Teil frei konfigurierbar alle Fahrzeugfunktionen bedienen lassen. Geschmacksache bleiben die großen und zum Teil stark spiegelnden Dekorflächen der an sich sehr schicken Armaturentafel. Das Platzangebot ist üppig und profitiert nicht nur von 4,99 Metern Gesamtlänge und drei Metern Radstand, sondern auch von dem sinnvollen Verzicht auf eine dritte Sitzreihe. Im Fond sitzt es sich abgesehen von den zu kurzen Fondkopfstützen auch als groß gewachsener Erwachsener sehr bequem. Temperatur und Sitzklimatisierung lassen sich über ein Touchdisplay separat variieren. Die 605 Liter Ladevolumen lassen sich durch umlegen der Rücksitze auf bis zu 1.755 Liter erweitern.
So deutlich die Unterschiede im Innenraum und speziell mit Blick auf die Armaturentafel ist, so wenig weicht der Audi Q8 vom bekannten Q7 ab. Die Lenkung ist etwas direkter und präziser, was ihren Grund nicht zuletzt an den optionalen 21-Zöllern hat. Eine perfekte Symbiose bildet der V6-Turbomotor in Verbindung mit der dezent arbeitenden Achtgang-Automatik und dem Allradantrieb, der die Motorleistung über ein selbstsperrendes Mittendifferenzial im Normalfall 40:60 an die beiden Achsen verteilt. Bei unterschiedlichen Reibwerten zwischen den beiden Achsen wird die Leistung in Millisekunden variabel verteilt. Serienmäßig ist der Audi Q8 vorne wie hinten mit einer Fünflenkerachse nebst adaptiver Dämpferregelung ausgestattet, die die meisten Kunden zufrieden stellen sollten. Noch breiter wird das Fahrspektrum, wenn man sich für die optionale Luftfederung entscheidet, mit der man die Höhe in den vier Programmen um neun Zentimeter variieren kann.
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- Veröffentlicht: 19. Juni 2018