Mit Blick auf den kühlen Pazifik geht es los. Ein Tritt auf das gewohnt kleine Gaspedal und der offene Elektroroadster stürmt los, als wäre sein Ende nah. Der Spurt des Briten ist imposant, das fehlende Röhren von sechs oder zwölf Brennkammern wirkt jedoch absolut skurril und verstörend. Dass in dem Probanden keine Servounterstützung verbaut ist, stört nicht. Im Gegenteil, denn der Jaguar E-Type Zero fährt sich tatsächlich ähnlich wie man es von dem historischen Verbrenner kennt. Einzig die Kraftentfaltung und die Charakteristik der charismatischen Triebwerke fehlt und das schmerzt wohl nicht nur bei ausgemachten Oldtimerfans. Handling, Beschleunigung und Bremsen - der umgebaute E-Type fährt sich wie ein ganz normales Elektroauto. Natürlich sieht er besser aus und nicht nur durch das fehlende Motorgeräusch werden immer mehr Passanten auf den coolen Oldtimer aufmerksam.
Dass er über einen Elektroantrieb verfügt, sorgt beim Publikum für erste Irritationen. Doch die Amerikaner sind bei der Tour rund um Pacific Grove offen und interessiert. Ähnlich sieht es bei potenziellen Kunden aus, denn Jaguar Land Rover hat nicht erst nach den ersten Testfahrten eine Reihe von Interessenten. "Eine echte Limitierung haben wir nicht", unterstreicht Tim Hannig, der zumindest ein niedriges dreistelliges Kundenpotenzial sieht. Erst einmal heißt es abwarten, denn die Erprobungen laufen noch und die ersten Modelle werden nicht vor 2020 ausgeliefert. Vielleicht gibt es doch ein paar mehr Interessenten, die die legendäre E-Type-Karosserie mit einem modernen Elektroantrieb als Alltagsauto wollen. Für diesen Fall ist vorgesorgt. Bei entsprechender Nachfrage wird der Doppelsitzer nicht nur in der britischen Klassikzentrale im Süden Englands, sondern auch im neuen Klassikcenter in Essen umgebaut.
Fotos: JLR
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- Veröffentlicht: 29. August 2018