Dietmar Exler, CEO von Daimler in den USA, wurde von den Kunden geradezu überrollt, da die Nachfrage nach dem Abonnement-Service zum Start im Juni rund zehnmal so hoch wie erwartet war. Mercedes will zu jedem Zeitpunkt ein ausreichendes Inventar von Fahrzeugen vorhalten und erwartet, dass Service-Mitglieder die Fahrzeuge zwei- bis dreimal pro Monat wechseln werden. Nach Angaben des US-CEO soll das Pilotprojekt nach 12 bis 18 Monaten rentabel sein soll: "In den ersten sechs Monaten mit der hohen Anzahl von Fahrzeugen ist es fast unmöglich, profitabel zu sein. Es ist am Anfang wichtiger, dass wir den richtigen Service liefern." Die Preisstruktur von Mercedes ist vergleichbar mit der, anderer ähnlicher Programme. Bei ähnlichen Angeboten von Marken wie Audi, Cadillac, BMW und Porsche liegen die monatlichen Kosten je nach Fahrzeugtyp und Marke zwischen 1.700 und 4.000 Dollar. BMW hatte seine Preise nach einer kurzen Testfahrt nennenswert gesenkt. Im Spätsommer wurde eine dritte Einstiegsvariante für einen Monatspreis von 1.099 Dollar eingeführt und die beiden anderen Preisstufen auf 1.399 (Legend) bzw. 2.699 Dollar (M-Modelle) gesenkt.
Volvo Care ab 499 Euro
Nachdem in einigen eher mittelgroßen US-Städten entsprechende Feldversuche laufen, kommt das Modell seit dem Sommer auch schrittweise nach Europa. Gut vorstellbar, dass es hier zu einer ernsthaften Alternative zum Kauf oder Leasing wird. Günstig ist das flexible Abo-Programm jedoch bei keinem der Anbieter. Cadillac, amerikanischer Premiumhersteller mit minimaler Marktpräsenz in Europa und speziell Deutschland, hat das Abo-Modell für sich als Chance entdeckt, neue Kunden zu erschließen. In den USA ist das System erfolgreich gestartet. Bis zu 18 Mal pro Jahr kann der Kunde sein Auto wechseln, während das System im deutschsprachigen Raum nunmehr in München und Zürich verfügbar ist. Für einen Monat kann man bis zu drei Fahrzeuge im Voraus aus dem bekannten Cadillac-Fahrzeugpool buchen. Wer am Wochenende für den Transport von Personen oder Waren Platz benötigt, ordert den mächtigen Escalade und wer es sportlich angehen lassen will, bucht sich einen leistungsstarken CTS-V oder den coolen Camaro. Die minimale Vorlaufzeit für eine Neubuchung sind 48 Stunden. Anders als bei anderen Anbietern wird einem das gewünschte Cadillac-Modell nach Hause oder ins Büro gebracht und auch dort wieder abgeholt. Wie bei der Konkurrenz sind abgesehen von den Kraftstoffkosten alle Gebühren enthalten. Die Fahrzeuge kann man bequem im Internet oder noch einfacher per Book-by-Cadillac-App bestellen. Bei einer Mindestlaufzeit von sechs Monaten kostet das im Monat 1.500 Euro und wer jeden Monat kündigen will, bezahlt 1.700 Euro.
Volvo hat vor rund einem Jahr sein Care-Programm aufgesetzt. Wahlweise kann man das gewünschte Volvo-Modell sechs bis 36 Monaten fahren. Wer sich anmeldet, muss das vorkonfigurierte Fahrzeug anwählen und nach zehn Tagen ist es verfügbar. "Wenn das Auto nicht umgehend verfügbar ist, gibt es für die Übergangszeit ein vergleichbares Modell, damit der Kunde auch direkt mobil ist", erklärt Volvo-Deutschland-Geschäftsführer Thomas Bauch, "wir müssen auch erst lernen. So zum Beispiel, dass die Nutzer eher kürzere Zeiträume der Nutzung wollen." Das günstigste verfügbare Modell ist aktuell der Volvo XC40 zu einer Monatsgebühr von 499 Euro.
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- Veröffentlicht: 12. Oktober 2018