So ungewöhnlich sich das Außendesign des 4,30 Meter langen Kompaktklassemodells von Audi präsentiert, so wohnlich ist die Konzeptstudie im Innern. Vorne gibt es zwei bequeme Einzelsitze und unter der flachen Windschutzscheibe ein Bildschirmband, das sich per Augenkontakt bedienen lässt. Die Bedienflächen im kaum zu erkennenden Armaturenbrett sind minimiert, während aus einem Holztablett vor dem Fahrer auf Wunsch ein Lenkrad ausfährt, sodass man auch selbst fahren kann. Ansonsten ist die Konzeptstudie aus Ingolstadt autonom nach der Stufe vier im Straßenverkehr unterwegs und muss daher zum Beispiel auf der Autobahn oder in speziellen Innenstadtbereichen nicht mehr manuell gesteuert werden. Wird die Pedalerie im autonomen Fahrmodus nicht benötigt, kann der Fahrer seine Füße auf den Auflagen unter der Schalttafel - wie auf einer Ottomane - ablegen. Auf der hinteren, bis in die Seitenflächen herumgezogenen Bank lässt sich die Sitzposition derweil munter variieren. Eher visionäre Spielerei denn realen Bezug sind reale Rankpflanzen in der Armaturentafel und der Holzkonstruktion im Panoramadach. Im Fond gibt es eine durchgehende Sitzbank für zwei Personen mit echten Loungeattributen, während man durch die gegenläufigen Türen bequem Ein- und Aussteigen kann.
Angetrieben wird der Audi AI:ME von einem 125 kW / 170 PS starken Elektromotor, der auf der Hinterachse sitzt, während das Akkupaket von 65 kWh im Unterboden (Radstand 2,77 Metern) untergebracht ist. Aufgrund der primären Nutzung in der Innenstadt geht Audi davon aus, dass sich ein Serienmodell nach Vorbild des AI:ME ganz überwiegend in der Innenstadt und damit in Geschwindigkeitsbereichen zwischen 20 und 70 km/h aufhält und es keine Ansprüche an eine besonders große Reichweite gibt, sondern die Nutzungszeit im Vordergrund steht. Durch den nahen Kontakt mit anderen Verkehrsteilnehmern in den Metropolen einer zukünftigen Welt ist die Studie nicht nur mit den normalen Lichteinheiten an Front und Heck ausgestattet, sondern verfügt über zusätzliche Lichtmodule oberhalb der Radhäuser, sodass das Auto visuell mit Fußgängern oder Radfahrern kommunizieren kann.
Fotos: Audi