Der neue Vierzylinder hängt sehr gut am Gas und das maximale Drehmoment von 400 Nm ab niedrigen 3.000 U/min (bisher 4.300 Touren) ist ein echter Gewinn, denn die deutliche Anfahrschwäche des 3,6-V6-Triebwerks ist damit beinahe vergessen. Doch nicht nur das gute Ansprechverhalten des zugegebenermaßen schlapp klingenden Turbomotors ist ein Vorteil, den jeder spürt. Wichtiger denn je ist die neue Achtgang-Automatik, die den bisherigen Getriebewandler mit nur fünf Stufen in die technische Bedeutungslosigkeit schickt. In Sachen Fahrbarkeit ist der Jeep Wrangler mit dem neuen Benzinmotor ein mächtiger Gewinn. Bleibt die Frage, ob ein Realverbrauch um die elf Liter Super die europäischen Kunden ausreichend zufrieden stellt oder viele sich doch für den noch sparsameren Commonrail-Diesel entscheiden, der sich bei einem Normverbrauch von 7,4 Litern Diesel im Alltag mit deutlich unter zehn Litern bewegen lässt.
Preise ab 47.000 Euro
Im Gelände gab es für den zweitürigen Jeep Wrangler mit seinen überschaubaren 4,33 Metern und kurzen Überhägen auch in seinen bisherigen Generationen kaum ein Halten. Das hat sich beim neuen Modell der JL-Generation auch beim 4,88 Meter langen Viertürer mit Namensannex Unlimited nicht geändert. So gibt es die beiden automatischen Vierradantriebssysteme Command-Trac und Rock-Trac, Dana Achsen der neuesten Generation, elektrische Vorder- und Hinterachssperren sowie ein Differential mit Schlupfbegrenzung und den elektronisch entkoppelbaren Querstabilisator an der Vorderachse. Die Wattiefe: beeindruckende 76 Zentimeter. Deutlich größer sind die Unterschiede jedoch auf befestigtem Untergrund, denn hier fährt sich der Jeep Wrangler deutlich kommoder und dynamischer als man es bisher kannte. Die Lenkung ist für flotte Gangart nach wie etwas zu leichtgängig und Querfugen schlagen mitunter kraftvoll auf den Innenraum durch. Jedoch ist es im Wrangler der neuesten Generation kein Problem lange Autobahnstrecken auch in höheren Tempi hinter sich zu bringen. Das macht sich auch bei den Sitzen, einer deutlich verbesserten Innenraumqualität und auch neuen Komfortdetails und Fahrerassistenzsystemen bemerkbar, die den Geländewagen mit rund gelutschten SUV mithalten lassen. So gibt es unter anderem elektrische Fensterheber, LED-Scheinwerfer, animierte Instrumente, ein vernetztes Navigationssystem inklusiv Apple CarPlay und Android Auto oder Rückfahrkamera und Totwinkel-Assistent. Das Platzangebot ist nicht opulent, aber allemal ausreichend für zwei bis vier Passagiere, während der Laderaum beim Unlimited-Viertürer 533 bis 1.044 Liter schluckt. Beim kurzen Radstand sind es überschaubare 192 bis 587 Liter, die für die übliche Zwei-Personen-Nutzung jedoch allemal reichen.
Von seinem rustikalen Charme hat der Jeep Wrangler trotz aller neuer Technik nichts verloren und ist neben der Mercedes G-Klasse und dem Toyota Land Cruiser der aktuell einzig verfügbare Offroad-Klassiker mit modernen Genen. Preislich geht es für die schwach ausgestattete Basisversion des zweitürigen Wrangler Sport 2.0 T-GDI bei 47.000 Euro und somit auf dem gleichen Preisniveau wie den 200 PS starken Dieselmotor los. Die deutlich besser ausgestatteten Modelle Jeep Wrangler Rubicon oder Sahara kosten jeweils 54.000 Euro (Zweitürer) bzw. 57.000 Euro (Viertürer). Dafür gibt es unter anderem 18-Zöller, LED-Scheinwerfer, Navigationssystem oder Einparkhilfe.
Fotos: Jeep / press-inform
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- Veröffentlicht: 12. Juni 2019