Äußerlich zeigen die GTS Modelle durch eine neue Stoßstange, einen Waben-Kühlergrill sowie einen kleinen Spoiler auf dem Kofferraumdeckel ihre Potenz und ein sportlicher Motorklang sollen das auch akustisch untermalen. Schließlich zählt in Lateinamerika immer noch der Machismo-Auftritt. Allerdings brummt der Vierzylinder mehr, als das er knurrt. Im Innern untermauern rote Rahmen um die Belüftungshutzen, rote Nähte, Sportsitze sowie dementsprechend animierte Instrumente den dynamischen Anspruch. Der wird aber beim Fahren nur bedingt deutlich. Egal welches Fahrprogramm man wählt, bei einem Kick-down jault der Vierzylinder hörbar auf, die Nadel des Drehzahlmessers schnellt nach oben, ehe der Vortrieb einsetzt.
Bem Platz schlägt die große Stunde
Besser schlägt sich die mannhafte Limousine, wenn es mit dem Gasfuß entspannter angehen lässt, zwischen 80 und 120 km/h zeigt sich der Vierzylinder TSI, der übrigens keine Zylinderabschaltung hat, von der elastischen Seite. Das Fahrwerk ist entsprechend zu den erbarmungslosen brasilianischen Straßen eher komfortabel abgestimmt. Sobald man das Fahrprogramm "Sport" wählt, verhärtet sich die Lenkung, um die scheinbare Dynamik zu unterstreichen. Also besser alle Parameter auf "Normal" setzen und den Antriebsstrang auf "Sport", dann ist auch das Ansprechverhalten des Gaspedals direkter.
Beim Platz schlägt die große Stunde des flotteren Virtus. Die Stufenhecklimousine übertrifft mit einer Länge von 4,48 Metern den europäischen VW Polo um 42,5 Zentimeter, wobei 8,5 Zentimeter direkt bei der Beinfreiheit der Fondpassagiere ankommen. Also lässt es sich in der zweiten Reihe fürstlich reisen. Damit in dem weitläufigen Land auch für Unterhaltung gesorgt ist, sind hinten zwei USB-Anschlüsse installiert, um Smartphones und Tablets zu laden - schließlich sind die Brasilianer fast ständig online.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 08. Dezember 2019