Weitgehend ausgemerzt sind Probleme beim Packaging, denn die Tanks sind trotz 700 bar Belastbarkeit weithin unsichtbar in den Modellen versteckt. So ganz lässt sich das komplexe Antriebsmodul dann aber doch nicht überdecken, denn die Tanks und das kleine Kraftwerk, das den flüssigen Wasserstoff zu elektrischer Energie umwandelt, schluckt so viel Raum, dass Crossovern wie dem Hyundai Nexo oder dem Mercedes GLC beispielsweise der übliche Allradantrieb verwehrt bleibt. Die Marktnachfrage ist überschaubar, das Interesse der Öffentlichkeit ebenso und in den nächsten Jahren geht es für die meisten potenziellen Kunden eher darum, wie weit das kommende Fahrzeug überhaupt elektrisiert werden muss.
Die Geschichte der Brennstoffstelle ist schon einige Jahrzehnte alt. Autohersteller aus Japan, den USA und Deutschland bastelten immer wieder an der Antriebstechnologie herum. In ein paar Jahren sollte die Technik serienreif sein und dann würde es einen Durchbruch geben - so hörte man es immer wieder. Der kam bisher nie. Während Hersteller wie Toyota, General Motors oder Honda auf technische Lösungen und Kleinserien setzten, ging Daimler mit einer Welttournee einen anderen Weg. Der chinesische Autohersteller Great Wall Motor beabsichtigt ebenfalls, Brennstoffzellenfahrzeuge als Teil seiner alternativen Energie-Roadmap zu entwickeln. Bis zum Jahr 2025 sollen nach Angaben von IHS gerade einmal 150.000 Brennstoffzellenfahrzeuge auf dem Weltmarkt verkauft werden. Toyota will seine Brennstoffzellentechnik zukünftig an die BAIC Group liefern. Foton Motor, die Nutzfahrzeugsparte von BAIC, soll dabei der erste chinesische OEM sein, der von Toyotas FCV-Technologien profitieren wird. Deutlich besser als bei PKW sehen viele gerade nicht nur in den USA ohnehin die Chancen auf einen Wasserstoffantrieb für Lastwagen. Sie würden von kurzen Tankzeiten und großen Reichweiten besonders profitieren und könnten die aufwendige Technik nebst großen 700-bar-Tanks problemlos auf dem Dach oder hinter dem Führerhaus unterbringen.
Fotos: BMW
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- Veröffentlicht: 30. März 2020