Anders als die internationale Konkurrenz ist der Land Cruiser zumindest in Europa nur mit einem Antrieb zu bekommen. Während Mercedes G-Klasse, Jeep Wrangler / Cherokee oder Land Rover Defender von vier bis acht Zylindern und einem Leistungsspektrum von rund 200 bis knapp 600 PS zu bekommen sind, gibt es im japanischen Klettermann beim Antrieb Hausmannskost. Der 2,8 Liter große Commonrail-Diesel ist mit seinen vier Zylindern und 130 kW / 177 PS ein rustikaler Bursche, der gut zum 2,3 Tonnen schweren Allradler passt. 0 auf Tempo 100 in 12,7 Sekunden und 175 km/h Höchstgeschwindigkeit dürften die meisten Interessenten auch zu Kunden werden lassen. Das maximale Drehmoment von 450 Nm ab 1.600 U/min sorgt dafür, dass es gerade im Gelände bei niedrigen Tempi kraftvoll aus Gehölz und Schlamm geht. Für einen Flotten Spurt auf Landstraße oder Autobahn hat der Land Cruiser zu viel Gewicht und Stirnfläche bei zu wenig Leistung. Dabei liefert die Sechsgang-Automatik eine solide Vorstellung ab, wenn gleich im flotten Fahrbetrieb durchaus Wünsche an einen moderneren Wandler aufkommen. Der Normverbrauch: sparsame 7,8 Liter Diesel auf 100 Kilometern.
Bärenstark im Gelände
Wünschen würde man sich eine zweite Motorvariante, die mehr Leistung als die angebotenen 177 PS haben sollte. Mit mehr als 2,3 Tonnen und einem Gesamtgewicht Richtung drei Tonnen ist der Toyota Land Cruiser 2.8 D-4D alles andere als ein Leichtgewicht, der Aufbau hoch und die Technik aufwendig. Eine Sechszylinderdiesel oder ein stärkerer Benziner sind in unsere Breiten jedoch nicht verfügbar. Der bleibt zum Beispiel in Regionen wie den USA oder den Vereinigten Arabischen Emiraten dem großen Bruder Land Cruiser 200 vorbehalten, der mit seinen größeren Dimensionen von einem 5,7 Liter großen V8-Benziner angetrieben wird, der ihn damit in eine Liga mit Mercedes GLS, Cadillac Escalade oder BMW X7 erhebt. Doch über ausreichend Platz kann man sich auch im kleineren LC Prado nicht beschweren. Er bietet neben jeder Menge Platz im Innern und zahlreichen Ablagen einen Kofferraum mit einem Volumen von 640 Litern. Für das praktische Be- und Entladen kann nicht nur die Hecktür nach rechts geöffnet, sondern auch die Glasscheibe separat geöffnet werden um Gegenstände von oben einzuladen.
Eine Geländeklasse für sich bleibt das Fahrwerk mit einer Mischung aus Leiterrahmen, aufgesetzter Karosserie, elektronischer Dämpferregelung und Luftfederung. Neben dem Allradantrieb mit einer variablen Lastverteilung von 30:70 bis zu 50:50 und dem sechsstufigen Automatikgetriebe ist der Land Cruiser mit einem Torsen-Hinterachsdifferenzial ausgestattet, das begrenzten Schlupf an den Rädern zulässt und so Fortkommen unter erschwerten Bedingungen ermöglicht. Für den entsprechende Kletterfähigkeit im Gelände sorgen nicht nur das Multi-Terrain Select System und die verschiedenen Fahrprogramme, sondern auch ein Automatikmodus mit einer sogenannten Crawl-Funktion zum langsamen Krabbeln. Ist man offroad unterwegs, koppelt die dynamische Fahrwerkskontrolle KDSS zudem hydraulisch vorne wie hinten die Stabilisatoren ab und ermöglicht so eine entsprechend Achsverschränkung.
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- Veröffentlicht: 08. April 2020