Längst vorbei sind die Zeiten, in denen einst ein ins Auto hereingehängter Lautsprecher die Handlung plärrte. Gleiches gilt für das Bild, denn die alten 35-Millimeter-Streifen sind lange passé. Digital wird die Handlung auf die überdimensionale Leinwand gezaubert. Noch mehr Hightech gibt im Autokino von Köln-Porz. "Hier arbeitet wir seit einiger Zeit mit einer Laser-Projektion, die 60.000 Lumen hell ist", sagt Kinobetreiber Heiko Desch. Während die Kinos in aller Welt aufgrund des heimischen Angebots von Netflix, Sky oder Amazon Prime darben und von einst 800 Millionen Besuchern im Jahre 2018 auf ein Rekordtief von 100 Millionen Zuschauern fielen, konnten die Autokinos ihre Rückgänge in Grenzen halten. "Viele Autokinos sind in den 60er und 70er Jahren verschwunden, als die Großstädte immer größer wurden und die Flächen für andere Nutzungen gebraucht wurden", so Desch. Heute gibt es in Deutschland rund 20 Autokinos.
Doch die Zahl steigt. Nachdem die Kinos seit Wochen geschlossen haben und eine Öffnung von Cinemax, Cinestar und Multiplex kaum in Sicht ist, bemühen sich viele Betreiber, kurzfristig neue Autokinos zu eröffnen. "Doch die meisten haben nur eine kleine Leinwand", lächelt Frank Pecziak, "die ist so groß, wie bei uns die kleine Imbissbude da." Sagt\'s und weist die nächsten Gäste ein, während die Leinwand nochmals darauf hinweist, im Auto zu bleiben. Gleich geht es los mit den Känguru Chroniken und spät am Abend darf der Joker über die Leinwand tanzen - der Film ist aber erst ab 16 Jahren.
Fotos: press-inform
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- Veröffentlicht: 09. April 2020