Damit einher geht auch eine neue Abstimmung der Software und damit einhergehend Fahrmodi, die dem Fahrer auf Wunsch mehr Freiheiten lassen. "Das Auto soll mich zu dem Fahrer machen, für den ich mich halte", lächelt Peter Langen und fügt fast schon beruhigend hinzu: "Der Schutzengel ist noch da, er fliegt nur etwas höher." Diese Unterscheidung zum 3er ist durch ein gewachsenes Verständnis des gesamten Autos möglich geworden, die auch durch aufwendige Simulationen erreicht wurde.
Flink beim Einlenken
Genug der Theorie jetzt geht es hinter das Steuer. Augenblicklich taucht man in die moderne BMW-Innenwelt mit den gewöhnungsbedürftigen sichelförmigen Anzeigen im virtuellen Cockpit ein. Die Sitzposition ist schnell gefunden und auch großgewachsene Fahrer haben genug Kopffreiheit. Zunächst nehmen wir uns den 430i mit 190 kW / 258 PS und einem maximalen Drehmoment von 400 Newtonmetern vor. Auch wenn wir uns immer noch nicht ganz an die Tatsache gewöhnen können, dass hinter der Ziffer "30" mittlerweile bei BMW ein Vierzylinder steckt, überzeugt dieses Auto. Das Stahlfahrwerk ist ausgewogen abgestimmt und der Motor macht das Beste aus seinen Möglichkeiten - auch akustisch. Man hat nie das Gefühl untermotorisiert zu sein, doch die ganz große Stärke des 430i liegt im Kurventanz, bei dem sich die rund 200 Kilogramm weniger Gewicht gegenüber dem M 440i xDrive bemerkbar machen.
Vor allem beim Einlenken tänzelt die Vorderachse beschwingter in die Kurve, als das beim größeren Bruder der Fall ist. Auch der Heckantrieb benimmt sich immer manierlich. Das liegt auch an dem Sperrdifferenzial, das beim 430i optional und beim M 440i Serie ist. Ein Lob gibt es auch für die elektromechanische Lenkung, bei der BMW von dem Irrglauben, dass hohe Rückstellkräfte mit Sportlichkeit gleichzusetzen sind, abgerückt ist. Die Lenkung gibt eindeutige Rückmeldung über Straßen- sowie Traktionszustand und setzt jeden Richtungsbefehl des Fahrers pflichtbewusst um, ohne dabei schon aus der Mittellage zu nervös anzusprechen.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 29. April 2020