Dank der Luftfederung und der maximalen Achsverschränkung von 50 Zentimetern kommt der Defender fast überall hin. Selbst ein Gewässer kann den Briten mit einer Wattiefe von 90 Zentimetern nicht schrecken. Im schwierigen Gelände hilft der Trick mit der durchsichtigen Motorhaube auf dem Bildschirm. Das Cockpit bietet nicht den überbordenden Luxus eines Range Rovers, aber das Infotainment mit dem 12,3 Zoll Touchscreen und dem virtuellen Cockpit Instrumente ist dennoch zeitgemäß. Sogar ein Head-Up-Display und eine Lederausstattung sind auf Wunsch erhältlich. Die Konnektivität ist über Apple CarPlay und Android Auto gewährleistet. Updates für Infotainment, aber auch Motor und andere Systeme erfolgen drahtlos. Dass der Defender bei allen Nobelaccessoires im Grunde seines Wesens ein harter Bursche bleibt, zeigen die unverkleideten Schrauben und die innenliegende Motorhaube.
Auch ein MHEV ist erhältlich
Die neue D7x-Plattform ist um den Faktor drei steifer als die beste bisherige Land Rover Architektur. Die Briten schwören Stein und Bein darauf, dass man selbst bei einer extremen Verschränkung der Achsen die Tür öffnen kann, ausprobiert haben wir es nicht. Gott sei Dank kann man sich beim Kraxeln mit dem Defender am Lenkrad festhalten, denn die Unterstützung des Rumpfes durch die Sitze könnte besser sein. Ein steifes Chassis und eine Luftfederung helfen nicht nur jenseits des Asphalts, sondern auch darauf. Auch im Großstadtdschungel schlägt sich der Offroader gut. Dabei helfen auch Assistenzsysteme, wie ein Toter-Winkel-Assistent, der adaptive Tempomat und die 360 Grad Surroundkamera.
Mit dem 177 kW / 240 PS starken Diesel kommt man gut voran. In der Regel agiert der Zweiliter-Vierzylinder-akustisch zurückhaltend, das Triebwerk meldet sich nur, wenn es gefordert wird. Allerdings merkt man auch, dass der Defender mit einem Gewicht von 2.323 Kilogramm kein Leichtgewicht ist. Bei 188 km/h Schluss und beim Standardsprint von null auf 100 km/h vergehen 9,1 Sekunden. Die Bremsen packen kräftig zu und zeigten während der Testfahrt keine Ermüdungserscheinungen. Dank des gegenüber dem Vorgänger deutlich verbesserten cw-Wertes von 0,38 hält sich der Norm-Durchschnittsverbrauch mit 9,1 l/100 Kilometern in überschaubaren Grenzen. Die Übersicht ist danke der hohen Sitzposition ohnehin gut und der Defender macht auch auf langen Strecken Spaß.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 02. Juni 2020