Nur durch die vorkonfigurierten Ausstattungspaket war es letztlich möglich, dass die ID.3 ab Anfang September in Kundenhände kommen. Sonst hätte die Corona-Krise die Planungen noch mehr durchkreuzt als dies bisher der Fall war. "Die großangelegte Elektro-Offensive der Marke Volkswagen wird mit dem ID.3 nun auf der Straße sichtbar. Das Auto unterstreicht unseren Anspruch, alltagstaugliche und bezahlbare lokale, emissionsfreie Mobilität für alle anzubieten", sagt Ralf Brandstätter, der jetzt vom Chief Operating Officer der Marke Volkswagen zum neuen Marken-CEO aufsteigt.
Gutes Fahrverhalten
Seit Wochen hatten speziell die Entwicklungsprobleme der komplexen Elektronikarchitektur für Gesprächsstoff gesorgt, wann die ersten Modelle in Kundenhände gingen. Speziell nachdem auch der VW Golf 8 mit einem Elektronikproblem bei seinem Notrufsystem einen Produktionsstopp verursacht hatte, schlugen die Wellen intern wie extern hoch. Doch jetzt gab die Volkswagen Führung Entwarnung. Der ID.3 kommt und Funktionen wie das Augmented Head-Up-Display oder die Einbindung der App-Connect-App für das iPhone sollen per Softwareupdate nachgeliefert werden. Dabei ist der Elektro-ID der erste Volkswagen, der per Funk - over the Air - aufgefrischt werden kann. Nur für größere technische Änderungen muss er demnach überhaupt zum Service. Die Kunden, die sich vorgemerkt haben, bekommen die ein oder andere Dreingabe. So kann man im ersten Jahr kostenfrei Strom tanken und die ersten drei Monate kostet der ID.3 First keine Leasingrate.
Wie weit der VW ID.3 mittlerweile ist, merkt man auch nach ein paar Kilometern auf Testgelände und öffentlichen Straßen. Kraftvoll und dynamisch war er Dank seiner 204 PS und 310 Nm maximalem Drehmoment bereits in der Erprobung; doch nunmehr passen auch die Abstimmung von Fahrwerk und Lenkung des über 1,7 Tonnen schweren Elektromodells mit Hinterradantrieb. Dazu sind die nervigen Störgeräusche von den Außenspiegeln oder aus den vorderen Radhäusern verschwunden. Glänzen kann der neue VW ID3 ohnehin mit einem sehr niedrigen Geräuschniveau und einen aufgewogenen Fahrverhalten. Wie bei anderen Elektroautos üblich, ist bei 160 km/h frühzeitig Schluss; doch kaum jemand dürfte den elektrischen Fünftürer als Langstreckenauto und Autobahnmodell in die eigene Garage holen. Der Fahrer hat die Wahl, ob er den ID.3 wie einen Verbrenner im D-Fahrprogramm rollen lässt oder im B-Modus mit maximaler Rekuperation und dem sogenannten One-Pedal-Feeling unterwegs ist. Was gefällt, sind der niedrige Schwerpunkt und die gute Rückmeldung von der allerdings sehr leichtgängigen Lenkung. Wer über den Taster unter dem Navigationsdisplay das Fahrprogramm auf sportlich wechselt, bekommt mehr Rückmeldung und eine strafferes Gesamtpaket. Kaum anzunehmen, dass dies jedoch bei einem Elektro-Kompaktwagen ohne sportlichen Anspruch jemand im Alltag nutzt.
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- Veröffentlicht: 11. Juni 2020