In China ist der Paradigmenwechsel hin zu den Crossover, die mit einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, schon ein wenig überraschend. Schließlich galt der größte Automarkt der Welt seit jeher als Vorreiter bei der Elektromobilität. Das war von der Regierung so gewollt, schließlich konnte man bei den Stromern auf Augenhöhe mit den westlichen Autobauern in die Entwicklung einsteigen, während das bei den Verbrennungsmotoren nicht der Fall war. Im Reich der Mitte liegt der SUV-Anteil bei den Neuwagenverkäufen aktuell bei 45,3 Prozent. Doch kein Elektro-Kraxler sitzt auf dem Verkaufsthron, sondern der VW Tiguan und bei den Premiummodellen ist er der BMW X5.
Auch der britische Luxushersteller Bentley profitiert in China von der neugewonnenen Kauflust: "In einer Woche im April haben wir mehr Bestellungen bekommen als in jedem der vorherigen sechs Monate", strahlt Bentley-Chef Adrian Hallmark gegenüber "BBC Radio 4".Um genau zu sein, wurden 117 Bentley in der Woche des 27. Aprils im Reich der Mitte geordert. Auch in den USA ist der Bentley Continental GT gefragt. Allerdings könnte das nur eine Momentaufnahme gewesen sein, da die wirtschaftlichen Nachwehen der Corona-Krise die Kauflust der solventen Kundschaft schmälern dürfte. Viele scheuen davor zurück, sich ein neues Luxusmobil in die Garage zu stellen und gleichzeitig Mitarbeiter in die Kurzarbeit oder gänzlich vor die Tür zu schicken. Der britische Autohersteller sieht sich selbst aufgrund der krisengeschüttelten Wirtschaftslage zum Handeln gezwungen und wird seine Belegschaft verkleinern.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 10. Juni 2020