Noch vor vier Jahren konnte nur knapp die Hälfte der angebotenen Elektromobile gerade einmal eine Distanz von weniger als 200 Kilometern zurücklegen und lediglich elf Prozent kamen auf mehr als 400 Kilometer. 2017 ging die Anzahl der Modelle mit unter 200 km Reichweite deutlich zurück; die mit mehr als 400 Kilometern legte spürbar zu. Im vergangenen Jahr stieg der Anteil der E-Fahrzeuge mit einer Reichweite von 200 bis 400 Kilometern erstmals auf über 50 Prozent und hält sich seither stabil in dieser Region. Das liegt vor allem daran, dass diese Fahrzeuge mit ihrer etwas geringeren Batteriekapazität günstiger in der Anschaffung sind und das Potenzial besitzen, bisherige Stadtautos mit Verbrennungsmotor abzulösen. Und immerhin mehr als ein Viertel (28 Prozent) schaffen heute mehr als 400 Kilometern, ohne dass sie wieder an die Ladesäule müssen. Nur noch knapp 15 Prozent der angebotenen Modelle mit Stecker unter der allzu geringen 200-km-Marke.
Plug-In-Hybriden mit leicht wachsenden Reichweiten
Der Aktionsradius der einzelnen Fahrzeuge wurde somit in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Ein Beispiel ist der europäische Bestseller Renault Zoe: er kam 2016 durchschnittlich 240 km weit; heute sind es schon fast 400 Kilometer. Beim Luxusmodell Tesla Model S hat sich die Reichweite im Laufe der Jahre von durchschnittlich 480 auf bis zu 650 Kilometer je nach Modellvariante erhöht. Klassenübergreifend nimmt die Reichweite der Elektroautos stetig zu. Die Zahl der Modelle mit einer Reichweite von unter 200 km nimmt ab, während der Großteil zwischen 200 und 400 Kilometer ohne Nachladung schafft und mehr als ein Viertel sogar noch weiter kommt.
Bei den Plug-In-Hybriden steigt die Reichweite ebenfalls, jedoch deutlich langsamer. Dennoch ist auch hier die Auswahl an verfügbaren PHEVs deutlich gestiegen, vor allem in den letzten zwei Jahren. Modelle wie ein BMW X5 45e oder ein Mercedes GLE 350de kommen im rein elektrischen Fahrbetrieb über 80 Kilometer weit. Ab Anfang 2022 müssen Plug-In-Hybriden in der Europäischen Union mehr als 60 Kilometer rein elektrisch schaffen, da sie sonst nicht mehr als bezuschusste Fahrzeuge anerkannt werden. Derzeit reichen dafür mehr als 40 Kilometer. Das lang gebrauchte Argument gegen den Kauf eines Elektroautos, dass man keine großen Distanzen schaffe, könnte in absehbarer Zukunft weiter an Berechtigung verlieren. Sowohl die Reichweiten als auch das Angebot an Elektroautos in allen Preisklassen werden stetig größer. Zudem sorgt die steigende Zahl von Ladesäulen dafür, dass die Angst davor, ohne Lademöglichkeit liegen zu bleiben, kleiner wird.
Fotos: GCOTY
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- Veröffentlicht: 18. Dezember 2020