Der drei Liter große V6-Benziner leistet allzu bekannte 250 kW / 340 PS und ein maximales Drehmoment von 450 Nm. Der Elektromotor steuert 100 kW / 136 PS und stattliche 400 Nm für den geneigten Vortrieb bei. Unter den Strich bringt das nicht nur jede Menge Zusatzboost, sondern reduziert den Verbrauch zumindest auf dem Papier mächtig. Der Audi Q8 hat für die rechte Fahrdynamik ein mechanisches Mittendifferenzial, das bei normaler Fahrt die Antriebskräfte im Verhältnis 40:60 zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt. Bei Bedarf leitet es die Leistung zu der Achse mit der besten Traktion. So können bis zu 85 Prozent an die vordere und bis zu 70 Prozent an die hintere Achse geschoben werden. Trotz der bulligen 462 PS / 700 Nm lockt der Ingolstädter mit einem Normverbrauch von gerade einmal 2,7 Litern Super. Ist man rein elektrisch unterwegs, sind es 22,6 kWh auf 100 Kilometern. Wie bei der hybriden Konkurrenz oder den anderen Plug-In-Hybriden aus dem Hause Audi beginnt der Q8 nach dem Druck auf den Starterknopf obligatorisch elektrisch. Je nach angewähltem Fahrprogramm springt der Verbrenner bei entsprechenden Leistungsabfragen seines Piloten ein oder wenn man über das kleine EV-Touchfeld in der Mittelkonsole die Betriebsart manuell anwählt.
Überschaubare Reichweite
So geht es entweder nahezu geräuschlos jedoch nur knapp 50 Kilometer weit, allein mit dem Verbrenner im Battery-Hold-Modus oder hybrid mit der intelligent aufeinander abgestimmten Kraft der zwei Herzen im Dreivierteltakt. Die zusätzliche Hybridtechnik hat trotz der sportlichen Leistungsdaten des Q8 PHEV seinen Preis, denn das Gewicht ist üppig, denn man spürt es nicht nur beim dynamischen Beschleunigen, sondern auch bei schneller Kurvenfahrt deutlich. Das fein abgestimmten Fahrwerk des Q8 ist exzellent und die Lenkung mit guter Rückmeldung präzise. Doch über 2,5 Tonnen wollen bewegt und in der Spur gehalten werden - ggf. mit mächtigen 22- oder gar 23-Zoll-Walzen. Aus den Stand spurtet der 2,5 Tonnen schwere Allradler in 5,4 Sekunden und wird bei 240 km/h etwas früher als erwartet abgeregelt. Die energieeffizienten Reifen wirken hier als Spaßbremse und ab Tachoanzeige 246 km/h tut sich nichts mehr auf der elektronischen Anzeigetafel. Rein elektrisch ist der Q8 PHEV immerhin 135 km/h schnell.
Hinter dem Steuer unterscheidet sich der Audi Q8 60 TFSIe Quattro nicht von den reinen Verbrennern oder dem mittlerweile aufgefrischten Q7. Neben der animierten, aber etwas beliebig wirkenden Instrumenteneinheit werden Armaturenbrett und Mittelkonsole von zwei 10,1 und 8,6 großen Touchdisplays dominiert, über die sich hoch auflösend und zum Teil frei konfigurierbar alle Fahrzeugfunktionen bedienen lassen. Geschmacksache bleiben die großen und zum Teil stark spiegelnden Dekorflächen der an sich sehr schicken Armaturentafel. Das Platzangebot ist üppig und profitiert nicht nur von 5,01 Metern Gesamtlänge und drei Metern Radstand, sondern auch von dem sinnvollen Verzicht auf eine dritte Sitzreihe. Im Fond sitzt es sich abgesehen von den zu kurzen Fondkopfstützen auch als groß gewachsener Erwachsener sehr bequem. Temperatur und Sitzklimatisierung lassen sich über ein Touchdisplay separat variieren. Die Plug-In-Version hat einen Kofferraum, der 505 bis 1.625 Liter schluckt - das sind wegen des Akkupakets im Unterboden rund 100 Liter weniger als bei Diesel- und Benzinerversionen ohne Elektropunch. Nicht unwichtig für einige Kunden: auch die Hybridversion des Q8 kann bis zu 3,5 Tonnen an den Haken nehmen.
Fotos: Audi
- Details
- Veröffentlicht: 21. Dezember 2020