Das geht schon bei der Front mit den LED-Scheinwerfern, die an die Maske des Degen-Helden "Zorro" erinnert, los. Seitlich in den "Augenhöhlen" befinden sich die Eingänge zu Luftkanälen. Die Luft wird durch die Radläufe geführt und an den Türen entlang bis zum Heck. Bisweilen besteht die Karosserie scheinbar aus zwei Schichten. "Die Form zeigt die Funktion" sagt McLaren-Chefdesigner Robert Melville. Ganz ohne Technik geht es aber auch beim 720S nicht: Der aktive Heckspoiler verstellt sich je nach Fahrsituation in drei Stufen. Das Ergebnis sollen viel Grip, hohe Kurvengeschwindigkeiten und zudem eine beeindruckende Agilität sein.
Bequemeres Cockpit
Die Kraft der 720 PS und dem maximalen Drehmoment von 770 Newtonmetern kommt, wie beim Vorgänger auch, vom doppelt aufgeladenen V8-Triebwerk mit dem internen Code M840T. Der Motorblock ist identisch mit dem Triebwerk im 650S, aber rund vierzig Prozent der Teile sind neu. In Kombination mit dem Carbon-Chassis (Monocage II), das in Kombination mit der Leichtbau-Karosserie in einem Gewicht von 1.283 Kilogramm resultiert (18 Kilogramm weniger als das 650 S Coupé) resultiert das in Super Sportwagen-typischen Fahrleistungen: Nach 2,9 Sekunden erreicht der 720S Landstraßen-Tempo, nach aberwitzig kurzen 7,8 Sekunden sind es bereits 200 km/h und nach 21,4 Sekunden sind die magischen 300 km/h geknackt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 341 km/h. Im Schnitt gönnt sich der McLaren 720S 10,7 l/100 km. Da müssen sich die Ferraris und die Lamborghinis warm anziehen. Zumal sich die McLaren-Renner bisher immer durch eine extreme Agilität, eine präzise Lenkung und vor allem sehr gut dosierbare klasse Bremsen auszeichnen. Diese fahrdynamische Rezeptur ist auch beim 720S zu erwarten.
Der soll vor allem in Übersee für Umsätze sorgen. Deswegen wurde das Cockpit der 2,06 Meter breiten und 1,20 Meter langen Flunder komplett neu entworfen. Das geht mit den Flügeltüren los, die weiter in das Fahrzeugdach hineinragen und beim Aufschwingen 16 Zentimeter weniger Platz verbrauchen, als bisher. Die neue Konstruktion macht das Einsteigen deutlich einfacher als bislang - auch ohne Turnübung. Beim Probesitzen fällt auch sofort die verbesserte Ergonomie des Cockpits auf. Auch großgewachsene Zeitgenossen haben in den bequemen Sportsitzen Platz, um den Kopf herum bleibt es luftig und eine perfekte Sitzposition ist schnell gefunden.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 07. März 2017