Kunst und Automobile mögen abseits von Oldtimerausstellungen nur schwer zusammenpassen. Dass es auch anders geht, zeigt BMW seit über 40 Jahren. Aktuell entsteht in China das Art Car Nummer 18; und die Nummer 19 raste bereits über den Hochgeschwindigkeitskurs von Daytona.
Buntes Renngeschehen
Kunst und Automobile mögen abseits von Oldtimerausstellungen nur schwer zusammenpassen. Dass es auch anders geht, zeigt BMW seit über 40 Jahren. Aktuell entsteht in China das Art Car Nummer 18; und die Nummer 19 raste bereits über den Hochgeschwindigkeitskurs von Daytona.
Glückliche Rennfahrer sehen anders aus. Als BMW-Rennfahrer Bill Auberlen sich aus dem weißen M6 GTLM mit den unscheinbaren Punktlackierungen herausschälte, fiel ihm ein Lächeln sichtlich schwer. Und auch den anderen Werkspiloten Alexander Sims, Augusto Farfus und Bruno Spengler sah man an, dass die 24 Stunden von Daytona in diesem Jahr nicht nach ihrem Geschmack gelaufen waren. Platz acht im Dauerregen ohne eine reale Chance auf Podium oder gar den Sieg. Was half ihnen, dass der M6 mit der Startnummer 19 den Schriftzug "fast" (engl. für schnell) auf der linke Tür trug? Schnell waren bei dem traditionsreichen Regenrennen rund um die Uhr andere - Ford, Ferrari und Porsche. Wieder kein Sieg für ein BMW Art Car. So spektakulär die Art Cars seit der ungewöhnlichen Initiative von Auktionator und Rennfahrer Hervé Poulain vor über vier Jahrzehnten durch die Kunstszene donnern; auf den Rennstrecken dieser Welt lahmen sie zumeist - wie zuletzt in Daytona.
Rasende Kunstwerke
Während das Modell mit der laufenden Nummer 18 derzeit von der chinesischen Künstlerin Cao Fei kreiert und Ende Mai feierlich in Peking enthüllt wird, hat Nummer 19 bereits die floridianische Zielflagge gesehen. Der weiße BMW M6 GTLM sorgte bei seiner Rennpremiere in Daytona Ende Januar jedoch kaum für Aufsehen. Das lag zum einen an dem aus Sicht der Zuschauer allzu zurückhaltenden Design und zum anderen daran, dass der BMW M6 dem Regenrennen in den Hochgeschwindigkeitsoval niemals seinen Stempel aufdrücken konnte. Platz acht in der hart umkämpften GTLM-Serie bei den 24 Stunden von Daytona hätte für Szenenapplaus wohl noch ausgereicht, wenn der Rennwagen ähnlich spektakulär wie das letzte Art Car aus dem Hause BMW gewesen wäre. 2010 hatte Künstler Jeff Koons einen BMW M3 GT2 auf breite Rennreifen gestellt, der vielen Motorsportfans mit seiner bunten Kriegsbemalung noch nach Jahren des 2010er-Le-Mans-Rennens in stimmungsvoller Erinnerung geblieben ist. Er schaffte es in die Köpfe der Fans an der Sarthe, jedoch ebenfalls auf kein Podest. Doch der weiße BMW M6 GTLM mit ein paar bunten Punkten auf Dach, Frontschürze und Heckdeckel fiel in dem Hochgeschwindigkeitsoval von Daytona neben Ford GT, Ferrari 488 GTB und Porsche 911 RSR kaum nennenswert ins Auge. Kreiert wurde Art Car Nummer 19 von dem 84jährigen US-Künstler John Baldessari. "Jeder hat alles gegeben, und das freut mich riesig. In Daytona herrscht ein harter Wettbewerb", so Baldessari, "mein Auto hat sich jetzt seine Sporen verdient und sich auf der Rennstrecke als das schnellste Kunstwerk bewiesen, das ich je geschaffen habe."
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- Veröffentlicht: 16. März 2017