Das Motorenprogramm stammte vom oberen Bereich der W123-Limousine oder dem entsprechenden T-Modell des S 123. Der 109 PS starken Einsteiger des Mercedes 230 C konnte fahrdynamisch nur die niedrigsten Ansprüche befriedigen. Über 1,4 Tonnen schwer nahm ihm gerade die Viergangautomatik jegliche Dynamik. Knapp 190 Nm maximales Drehmoment und eine Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h mochten an sich nicht zum elegant-souveränen Anspruch eines Mercedes-Coupés passen. Motorklang und Tatendrang machten ihm eher zu einer Wanderdüne, denn jenem, wie sich Coupés an sich präsentierten: stark, edel und exklusiv. Das bot zumindest in Ansätzen der 156 PS starke 280 C und schon in Sachen Image deutlich mehr der 177 PS starke Mercedes 280 CE. Für den amerikanischen Markt kam schneller als von vielen erwartet die gerade einmal 80 PS starke Version des Mercedes 300 CD hinzu, der speziell in Kalifornien großen Anklang fand. Erst 1981 löste man den sparsamen, aber alles andere als laufruhigen Dieselmotor, der ähnlich auch in Modellen der 116er-, 123er- und 126er-Reihe verbaut wurde durch den 300 CD Turbodiesel ab, der es immerhin auf deutlich kraftvollere 125 PS brachte. Von den zwischen 1977 und 1985 produzierten knapp 100.000 C123er-Coupés wurden immerhin mehr als 15.000 Modelle mit einem Selbstzünder verkauft. Bereits 1980 wurde die Vergaserversion des 230 C vom deutlich spritzigeren 230 CE abgelöst, der Dank mechanischer Benzineinspritzung 132 PS leistete.
Heute ist der Mercedes C 123 ein begehrter Oldtimer - in den USA wie in Europa. Ein gut ausgestatteter 230 CE / 280 CE mit weniger als 150.000 Kilometern ist eine sehenswerte Illusion, die weit über 30.000 Euro kostet. Realistischer ist ein 230 CE mit mäßiger Ausstattung und einer nur grob nachzuvollziehenden Laufleistung unter 250.000 Kilometern um die 20.000 Euro. Die Qualität des Autos und der Alltagsnutzen sind bis heute beeindruckend. Es muss nicht immer ein SLC oder gar ein SEC sein.
Fotos: press-inform
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- Veröffentlicht: 24. März 2017