Was im Zweifel gar nicht schlimm ist, denn am meisten Spaß macht der 15.590 Euro Winzling eh bei leicht rutschigem Untergrund im Heckantriebsmodus. Schnell noch die Traktionskontrolle deaktivieren und ruck zuck kommt das Heck ins Schwänzeln. Bei solch rabiater und fast schon sportlicher Fahrweise macht die Schaltpunktanzeige natürlich keinen Sinn mehr. Aber auch im Ruhepuls-Modus will das manuelle Fünfganggetriebe so schnell den nächst höheren Gang verpasst bekommen, dass es fast schon lästig wird. Na gut, irgendwie soll sich ja dem Normverbrauch von 7,1 Litern Super auf 100 Kilometern genähert werden. Nicht wesentlich mehr Liter als der 1,3 Liter große Reihenvierzylindermotor mit 84 PS schluckt der Kofferraum. Wer jedoch die versprochenen 113 Liter richtig zu nutzen weiß, der wird nicht viel vermissen. Denn zwei aufeinander und auch nebeneinander gestapelte Wasserkästen passen gerade so hinein. Darf es mehr sein, genauer gesagt bis zu 816 Liter mehr, müssen nur die beiden in zwei Positionen einrastbaren Rückenlehnen der zweiten Sitzreihe umgelegt werden. Um die Literangaben des LJ 80-Urahn zu komplettieren: 40 Liter fasst der Tank. Das Mini-Handschuhfach sowie die lediglich für Zeitschriften nutzbaren Türfächer dürfen an dieser Stelle einmal unbeachtet bleiben. Nett hingegen sind die Ablagefächer im Fond, wo Stifte, Getränke und bei Müdigkeit auch einfach mal der Kopf abgelegt werden können.
Baumelnde USB-Ports
Eltern, deren kleine Abenteurer auf der Rückbank Platz gefunden haben, wird besonders eine Tatsache freuen: Die hinteren Fenster sind zwar sehr groß, lassen sich aber nicht öffnen. Ganz im Gegensatz natürlich zu den beiden vorderen, die sich automatisch öffnen und schließen lassen - bei solch einem aufs Minimum reduzierten Kraxler keine Selbstverständlichkeit. Keine Selbstverständlichkeit ist auch ein praktischer Nutzen aller anderen Bauteile, außer dem des Antriebs. Denn eine so gewaltig zur Seite aufschwingende Heckklappe bietet keinerlei Vorteile. Und auch der an ihr angeschlagene Ersatzreifen dient wohl eher dem martialischen Offroad-Designgedanken als allem anderen. Na gut, angesichts des mangelnden Platzes im Innenraum, fiele einem natürlich ein weiterer Grund ein. Zumindest haben es die Japaner geschafft, dass er die Bedienung der Heckklappe in keinster Weise erschwert. Ebenfalls kinderleicht trotz Dreitürer-Konzept ist das Entern des Fonds, da sich die beiden Vordersitze dazu sehr weit nach vorn schieben lassen. In die andere Richtung schaut das leider nicht allzu gut aus. Soll heißen, Fahrer mit langen Beinen könnten in die Versuchung kommen mit genau diesen zu lenken. Bis zu 1,95 Meter Körpergröße passen aber zumindest unter den Dachhimmel.
Was offenbar keinen Platz mehr im Innenraum gefunden hat, sind festeingebaute USB-Ports. Doch warum auch, wenn es auch anders geht. Und so baumeln zwei Kabel mit genau diesen Verbindungsmöglichkeiten auf Kniehöhe aus dem Handschuhfach heraus. Pragmatisch, praktisch, gut. Auch gut ist die Übersicht und die damit einhergehende schnelle Parkplatzfindung. Der kleine Wendekreis in Kombination mit der kompakten und sehr eckigen Außenhaut sowie den großen Seitenspiegeln ergeben eigentlich einen perfekten Cityflitzer. Nur eines stört dabei leider gewaltig: In nahezu jedem Parkhaus wird dem Suzuki Jimny-Fahrer schon bei der Einfahrt durch ein lautes Klacken suggeriert, dass dieser kleine Autowicht zu hoch sei. Der Grund ist lang und dünn: Die überaus als zu lang zu bezeichnende Antenne vorn links.
Fotos: Marcel Sommer
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 23. März 2017