Eine Dieselversion ist aktuell nicht geplant und so können die Kunden zwischen zwei Benzinern wählen. Dem aufgeladenen Zweilitermotor mit vier Zylindern und einer Leistung von 175 kW / 238 und 350 Nm dürfte im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nur die Rolle des Nebendarstellers zukommen, denn der Turbo muss hart arbeiten, den zwei Tonnen schweren Familien-SUV adäquat zu bewegen. Zudem gibt es diesen in USA wenig standesgemäß nur mit einem Frontantrieb, während die Russen generell Allradmodelle anbieten. Angesichts von Abmessungen, Gewicht und Zugkraft dürfte der 3,6 Liter große V6-Saugmotor daher das Volumenmodell werden. Er leistet 206 kW / 280 PS bzw. 360 Nm und ist wahlweise mit Allradantrieb kombinieren. Der technisch ältere 3,6-Liter-V6-Saugmotor ist zwar kein Wunder an Elastizität, doch gibt er dem über zwei Tonnen schweren VW Atlas 3.6 V6 4motion die nötigen Reserven beim Beschleunigen und kann 2,3 Tonnen an den Haken nehmen.
Einzelsitze auf Wunsch
Die Höchstgeschwindigkeit wird in den USA wegen der entsprechenden Reifen bei 180 km/h abgeriegelt und der Verbrauch dürfte sich zwischen 10 und 13 Litern einsortieren. Das Platzangebot ist riesig, doch man merkt dem VW Atlas an, dass die variable MQB-Plattform mit einem über fünf Meter langen SUV mit über zwei Tonnen Gewicht an seine Grenzen kommt. Das Fahrverhalten gibt sich bei normaler Gangart keine Blöße. Wird es deutlich flotter und die Kurvenradien enger, machen sich Radstand, Spurweite, Schwerpunkt und Karosseriesteifigkeit jedoch bemerkbar. Dabei gefallen die direkte Lenkung und das geringe Geräuschniveau, doch allzu dynamisch mag es Atlas nicht - und passt somit bestens zu den US-Kunden, die hier keine großen Ambitionen haben.
Vergleicht man den VW Atlas mit seinem kleinen Zwillingsbruder Tiguan / Tiguan Allspace oder gar dem edlen Touareg, so stellt er diese klar in den Schatten, auch wenn der Amerikaner aus Chattanooga keinerlei Premiumcharme versprüht. Er punktet unter anderem mit seinem mächtigen Radstand von 2,98 Metern, der sogar ein vertretbares Erklettern der dritten Sitzreihe ermöglicht. Besonders angenehm sind die Insassen unterwegs, wenn sich der Käufer für die optionalen Captain\'s Chairs entschieden hat. Dann gibt es im Fond zwei entspannte Einzelsitze. Wenn die Sitze einmal nicht komplett belegt sind, lassen sich die Stühle komplett umlegen und so entsteht ein Laderaum von fast 2.750 Litern. Wem die Serienausstattung mit LED-Scheinwerfern, 18-Zoll-Alufelgen, Rückfahrkamera, Smartphone-Vernetzung und Notbremsassistent nicht reicht, ordert Details wie Fahrerassistenzsysteme, virtuelles Cockpit, Navigation oder die elektrische Heckklappe.
Fotos: Volkswagen
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- Veröffentlicht: 06. April 2017