Einen Drehrücksteller, wie ihn etwa BMW hat, gibt es beim A7 Sportback nicht mehr. Stattdessen drückt man virtuelle Knöpfe auf den Touchscreens, die dank einer ausgeklügelten Technik das Gefühl vermitteln, dass man einen echten Schalter betätigt. Allerdings müssen die Flächen mit einem gewissen Nachdruck betätigt werden, um die Aktion in Gang zu setzen. "Wir wollen so ein versehentliches Auslösen, so gut es geht, minimieren", sagt Audi-Bedienspezialist Michael Zeyn. Das Konzept geht größtenteils auf, dennoch muss der analoge Schalter gewöhnte Fahrer hin und wieder nach unten schauen, um die richtige Trefferfläche anzuvisieren.
Insgesamt 39 Fahrassistenzsysteme
Eine Konsequenz dieses Konzepts ist das schicke sehr reduzierte Cockpit, das Audi-typisch sehr gut verarbeitet ist. Vorbei die Zeit der steil nach oben ragenden Pseudo-iPads. Doch auch fahrdynamisch ist der neue A7 ein echter Schritt vorwärts: Vorne und hinten sind Fünflenkerachsen verbaut, was der Agilität dienlich ist. Die vordere Achse hat eine verbesserte Anbindung und im Zusammenspiel mit dem steiferen Chassis und schaltbaren Motorlagern, erlebt man im Cockpit ein beeindruckendes Gefühl der Ruhe. Der A7 Sportback ist ein GranTurismo reinsten Wassers und komfortabel ausgelegt, ohne die Dynamik zu vernachlässigen. Dank der Allradlenkung ist das 4,97 Meter lange Vehikel erstaunlich flink, so reduziert sich der Wendekreis spürbar um 1,1 Meter auf 11,1 Meter. Die Lenkung ist leichtgängig aber sehr präzise und selbst im Dynamik-Fahrmodus nicht künstlich verhärtet (das gilt übrigens auch für das adaptive Fahrwerk). Schließlich kommen noch ein S 7 und ein RS 7.
Der 250 kW / 340 PS 3.0 Liter TFSI-Motor passt sehr gut zum gut 1.8 Tonnen schweren A7 Sportback: die 100 km/h Marke ist nach 5,3 Sekunden erreicht und bei 250 km/h wirft die Elektronik den Anker. Das Zusammenspiel mit dem geschmeidigen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe vervollständigt das harmonische Fahrerlebnis, was vor allem bei langen Strecken sehr positiv zum Tragen kommt. Wer es sportlich angehen lassen will, dem hilft der hecklastig ausgelegte Allradanatrieb, der mit einem Sportdifferential noch verfeinert werden kann. Dank des Mildybrid-Systems (MHEV) kann der A7 Sportback bis zu 40 Sekunden lang "segeln" und so bis zu 0,7 l/100 km sparen. Das ergibt einen Norm-Durchschnittsverbrauch von 7,1 l/100 km mit 20 Zoll Rädern.-
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 08. Februar 2018