"Es sieht gut aus und wir sind sehr zufrieden, denn es hat sich vieles sehr positiv entwickelt. Wir nutzen Synergien in der Region jetzt besser", erzählt Hinrich J. Woebcken, "es hat sich zuletzt gut entwickelt. Der Atlas ist prächtig gestartet, jetzt kommt der wichtige Jetta, mit dem wir zur Volumenmarke werden wollen und dann warten wir bereits auf den Atlas Cross Sport." Den neuen US-Passat, der das aktuelle Mittelklassemodell bald ablösen wird, hat er dabei nicht vergessen, doch derzeit tun sich Limousinen in den USA schwerer als je zuvor in der Nachkriegsgeschichte. Gerade die amerikanischen Traditionsmarken General Motors, Ford und Chrysler sind mit ihren Mittel- und Oberklasselimousinen ohne Premiumanspruch unter mächtigem Druck. Viele Produktionen laufen nur noch im Einschicht-Betrieb; wenn der Trend weiter so abwärts geht, dürften einige Modelle mit Kofferraum in den nächsten fünf Jahren sogar komplett verschwinden.
Programm: accelerate
Im Jahr 2017 lag der US-Marktanteil von Volkswagen bei 1,97 Prozent, was einem Volumen von knapp 340.000 Einheiten entspricht. IHS Markit prognostiziert bis zum Jahre 2025 einen Anstieg des Marktanteils von VW auf knapp drei Prozent, doch VW will weit mehr. In diesem Zeitraum dürften sich die SUV-Anteile der Wolfsburger auf 40 Prozent steigen. Im vergangenen Jahr, dem ersten mit den beiden neuen Modellen Tiguan und Atlas, lag dieser bei gerade einmal 23 Prozent. Deutlich zögerlicher sieht es mit den Elektrofahrzeugen der I.D. Familie aus, die bis 2025 in Nordamerika gerade einmal fünf Prozent des Volumens betragen soll. Diese fünf Prozent will Konzernchef Herbert Diess jedoch erst einmal als Verkaufsanteil am amerikanischen Gesamtmarkt sehen. Herbert Diess: "Kunden sind bereit, auf Elektrofahrzeuge umzusteigen, wenn der Preis stimmt. Wenn man nicht mehrere hundert Kilometer am Tag fahren muss, ist es wahrscheinlich das beste Fahrzeug, das man heute kaufen kann."
Das Programm, dass Volkswagen nicht nur in den USA, sondern auf dem gesamten amerikanischen Kontinent in die erste Reihe der Volumenanbieter spülen soll, trägt den Namen "accelerate". Hierbei werden Kosten reduziert, alte Zöpfe abgeschnitten und die Prozesse verschlankt. "Wir wollen so Schritt für Schritt zum Vollsortimenter werden", legt Woebcken nach. Immer im Fokus, dass Hersteller wie Toyota, Honda, Kia und Hyundai mit ihren Bestsellern in den USA noch Meilen entfernt sind. Die Stützen des Portfolios werden die neuen Crossover. Der Atlas hat Volkswagen wieder zurück in viele Köpfe gebracht, ein über fünf Meter langer Midsize-SUV mit 280 PS, Allradantrieb und sieben Sitzplätzen ohne Premiumanspruch. Der XL-Variante des Tiguan greift eine Klasse darunter ab und es kommen noch mehr. Der Einsteiger-SUV, von dem Diess und Woebcken so nebulös sprechen wird mit einer Länge von knapp 4,50 Metern in etwa der Klasse des kommenden VW Tharu entsprechen, der speziell in China und Südamerika neue Kunden zu der Marke Volkswagen locken soll. "Diesel wird es nicht mehr geben", legt Woebcken nach.
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- Veröffentlicht: 05. Juli 2018