Magnus Walker, kultiger Porsche-Sammler aus Downtown Los Angeles, ist das erste Mal bei der Silvretta Classic. Er fährt diesmal keinen seiner spektakulären Porsche und schon gar nicht seinen legendären Rennelfer mit der Startnummer 277, mit dem er als Urban Outlaw nicht nur auf YouTube von sich reden machte. "Ich fahre das erste Mal einen Flügeltürer", lacht der Hüne mit dem Zottelbart, "dieser Mercedes 300 SL hat wirklich Charakter. Sehr einfach zu fahren und ein echter Sportwagen. Einfach klasse und toll hier zu sein. Doch die Wertungsprüfungen sind so anspruchsvoll, dass man von der Landschaft gar nichts mitbekommt. Ich fahre zum ersten Mal bei einer solchen Rallye." Urban Outlaw Magnus Walker ist nicht nur bei den jüngeren Zuschauern im Dreiländereck Österreich, Schweiz und Liechtenstein einer der Publikumsmagneten; auch die Mittfünfzigerin im grünen Dirndl will vor dem Start zur nächsten Etappe schnell noch ein Foto mit Walker. Dessen Freundin Hannah gibt ihren Magnus dafür gerne noch einmal ab. Doch auch die ehemalige Formel-1-Fahrern Jochen Mass und Karl Wendlinger sind beliebt wie eh und je. Sie schütteln Hände, beantworten Fragen und lächeln in Mobiltelefone ehe es nach kurzen Zwischenstopps wieder über Silvretta Hochalpenstraße oder die Pässe von Albula, Lenzerheide, Faschinajoch, Hochtannberg und Bieler Höhe geht.
Die Silvretta Classic ist endlich wieder eine reine Oldtimerrallye. Lange Jahre sorgte ein Ökoklassement mit aktuellen Hybrid- und Elektroautos beim Publikum eher für Langweile. Die echten Fans kamen und kommen wegen der Klassiker, denn einen Renault Alpine A 310 V6, den Skoda S 130 RS, einen De Tomaso Pantera, schöne Italiener wie einen Alfa Romeo 1750 GTV, einen Montreal oder britische Traumwagen vom Typ Jaguar XK 140 / Bentley Blower 4,5 Litre bekommt man eben nicht alle Tage zu sehen. Nicht ganz überraschend siegte nach drei Tagen die Fahrerpaarung Peter Göbel / Melanie Gumpl auf einem Fiat 850 Sport Coupé deutlich vor Dieter und Tina Horn mit ihrem Porsche 356 A und Georg Memminger / Christoph Wellmann auf einem Volkswagen 1200. Die meisten kommen nächstes Jahr sicher wieder und hoffen auf besseres Wetter.
Fotos: press-inform / MB
- Details
- Veröffentlicht: 08. Juli 2018