Zum Marktstart im Herbst macht es Honda den potenziellen Kunden leicht oder schwer - ganz wie man es sieht. Denn es gibt ausschließlich einen einzigen Benzinmotor mit 1,5 Litern und Turboaufladung. Wahlweise mit manuellem Sechsgang-Getriebe mit 127 kW / 173 PS und 220 Nm maximalem Drehmoment ab 1.900 U/min und einer Automatikversion mit 142 kW / 193 PS und 243 Nm ab 2.000 U/min. "Mit der Mehrleistung wollen wir die Version mit dem automatisierten CVT-Getriebe besser fahrbar machen", erklärt Honda-Entwickler Kotaro Yamamoto. Um den bestmöglichen Verbrauch zu erzielen, hat sich wieder einmal ein japanischer Hersteller für eine an sich stufenlose Getriebeautomatik entschieden, in die künstlich sieben Fahrstufen hereinprojiziert wurden. Das Fahrwerk mit McPherson-Federbeinen vorn und einer Mehrlenkerachse hinten präsentiert sich betont komfortabel. Kleine und größere Fahrbahnunebenheiten schluckt die nicht einstellbare Feder-Dämpferabstimmung ohne Probleme. Angenehm beim Rangieren: die leichtgängige und präzise Lenkung, die bei schnelleren Tempi jedoch eine bessere Rückmeldung geben dürfte. In schnell gefahrenen Kurven hat der CR-V eine deutliche Neigung zum Untersteuern und er wankt spürbar. Mit dem 1,5 Liter großen Turbovierzylinder ist der knapp 1,7 Tonnen schwere CR-V-Allradler solide motorisiert. Im Fahrbetrieb mag man jedoch kaum glauben, dass das maximale Drehmoment von 220 Nm bereits ab 1.900 U/min anliegen soll, denn unten herum geht bei dem japanischen Bestseller nur wenig. Dem Motor ist sein überschaubarer Hubraum von gerade einmal 1,5 Litern Hubraum anzumerken und erst ab 3.000 U/min wird das drehfreudige Triebwerk lebendiger und macht oberhalb von 3.500 / 3.800 U/min richtig Laune. Nicht, dass man meint, in einem sportlichen SUV unterwegs zu sein, aber der Direkteinspritzer fährt sich alles andere als zäh oder fahrig - zumindest wenn man die Trägheit zum Start einmal überwunden hat. Wer es darauf anlegt, beschleunigt den handgeschalteten Allradler aus dem Stand in 9,3 Sekunden auf Tempo 100 und schafft ordentliche 210 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Anders präsentiert sich die Automatikversion, denn hier man sich der überschaubare Brennraum in Verbindung mit der stufenlosen CVT-Technik spürbar nervig bemerkbar. Bei einem Tritt aufs Gas passiert beim Zwischenspurt zum Überholen erst nichts und dann wenig. Hier wünscht man sich die Handschaltung, die dem Fahrer Gestaltungsspielraum einräumt oder die Neunstufen-Automatik, die beim Diesel-Vorgänger einen deutlich besseren Job machte; hier aber auch von einem höheren Drehmoment profitierte. Zumindest hat man bei der Automatikversion niemals das Gefühl, Herr über 193 PS zu sein und damit 20 PS und 20 Nm mehr als der Handschalter zur Verfügung zu haben. Sinnvollerweise sollte man sich für die Allradversion entscheiden, die die Motorleistung variabel auf beide Achsen verteilt. Nach wie vor verbraucht die Version mit Automatikgetriebe einiges mehr als der Handschalter. Während sich der Allrad-Handschalter mit einem Normwert von 6,6 Litern Superkraftstoff zufrieden gibt, verbraucht die CVT-Version 7,1 Litern. Das sind auf dem Papier zwei Liter mehr als der zuletzt angebotene Diesel mit 1,6 Litern Hubraum (160 PS / 350 Nm).
Marktstart für den Honda CR-V ist erst am 20. Oktober. Daher gibt es noch keine genauen Preisangaben zum neuen Modell. Die solide ausgestattete Basisvariante mit Handschaltung und dem wenig empfehlenswerten Frontantrieb soll unter 30.000 Euro beginnen. Eine wohl ausstaffierte Allradversion dürfte somit mindestens 35.000 Euro kosten.
Fotos: Honda
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- Veröffentlicht: 13. Juli 2018