Bewegt man den Jimny, wird schnell klar, dass man auch ohne Sitzwangen, die in schnell gefahrenen Kurven dem Torso halt geben, klarkommt. Mit seinem 75 kW / 102 PS ist der Vierzylinder-Benziner samt Saugrohreinspritzung kein Heißsporn, den man nur mühsam im Zaum halten kann. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h durchbricht man nur schwerlich die Schallmauer zur Autobahn-Richtgeschwindigkeit, auch wenn das Triebwerk bei höheren Drehzahlen akustisch diesen Eindruck vermittelt. Dafür hält sich der Durst mit einem Durchschnitt von 6,8 Litern / 100 km in überschaubaren Grenzen. Auf Landsraßen und in der Stadt kann der 1.165 Kilogramm schwere Jimny dank seiner kurzen Übersetzung ohnehin gut mithalten. Das Fahrwerk ist gut abgestimmt und bietet einen ordentlichen Komfort.
Mehr Platz als gedacht
Geschaltet wird mit einem knorpeligen Fünfganggetriebe, das über einen langen Hebel bedient wird, wobei ein sechster Gang höchst hilfreich wäre, um Drehzahlen zu senken. Unterhalb des Ganghebels befinden sich zwei weitere kurze Hebel: einer zum Zuschalten des Allradantriebs, was bist 100 km/h möglich ist, und der andere für die mechanische Untersetzung, die im Gelände wahre Wunder wirkt. Dort ist auch die eigentliche Heimat des Kraxler-Würfels, doch der Jimny wird auch als Lifestylemobil seine Käufer finden. Zumal mehr Platz im 3,65 Meter langen Nippon Kubus vorhanden ist, als man glaubt. Zwei Erwachsene mit 1,88 Meter Körpergröße vorne und 1,85 Meter hinten können hintereinander sitzen, zwar nicht ultrabequem aber für kürzere Strecken geht es durchaus. Dass darunter der Kofferraum leidet, ist logisch: Hinter der Rückbank bleiben gerade Mal 85 Liter, legt die Rücklehnen im Verhältnis 50:50 um, werden maximal 830 Liter daraus, wenn man jeden Kubikzentimeter bis unter das Dach nutzt.
Ab 17.915 Euro kann man einen Jimny fahren, legt man 2.070 Euro drauf, bekommt man das gut ausgestattete Topmodell. Lediglich eines kann man weder für Geld noch gute Worte kaufen: "Ein Cabrio mit Stoffverdeck ist aktuell nicht geplant", heißt es bei Suzuki. Hoffentlich ändern die japanischen Manager bald ihre Meinung, dann wäre die Modellpalette komplett. Andere mögen moderner sein, aber beim charmanten Retro-Charme ist der neue Jimny ganz vorne dabei.
Fotos: Suzuki
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 17. September 2018