Als ob die normalen Aventador-Versionen nicht schon spektakulär genug wären, krönt Lamborghini seinen Himmelsstürmer mit den drei magischen Buchstaben SVJ. Dass der 770-PS-Bolide aktuell die Rekordzeit für straßenzugelassene Fahrzeuge auf der Nordschleife des Nürburgrings hält, erscheint beinahe schon selbstverständlich.
Pures Testosteron
Als ob die normalen Aventador-Versionen nicht schon spektakulär genug wären, krönt Lamborghini seinen Himmelsstürmer mit den drei magischen Buchstaben SVJ. Dass der 770-PS-Bolide aktuell die Rekordzeit für straßenzugelassene Fahrzeuge auf der Nordschleife des Nürburgrings hält, erscheint beinahe schon selbstverständlich.
Kann man den 4,94 Meter langen Lamborghini Aventador noch spitzer, noch schärfer noch kompromissloser ersinnen? Man kann. Der internationale Motorsportverband FIA hat für seine Rennwagen mit Straßenzulassung eine eigne Kategorie und dieser das Buchstabenkürzel J verliehen. Kein Wunder, dass Lamborghini sein jüngstes Topmodell Aventador SV daher mit einem zusätzlichen J als Namensannex gekrönt hat. Die schmächtige Mehrleistung von 20 bzw. 30 PS auf 566 kW / 770 PS ist dabei weit weniger interessant als die technischen Dreingaben, mit denen der Über-Aventador bei erlauchten Interessenten auf Kundenfang geht. Klar gibt es den Aventador auch mit Straßenzulassung, doch am wohlsten fühlt sich der Energieriegel aus Santa Agata auf einer Rennstrecke. Die großen Unterschiede und insbesondere die, die die grandiose Rekordzeit von 6:44,97 Minuten auf der Nordschleife erst ermöglichten, liegen im Detail.
Feines Fahrwerk
Es geht im Kern um Feinheiten bei der Fahrwerksabstimmung und eine besondere filigrane Aerodynamik. Je nach Anströmung von Frontschürze, Unterboden oder Heckspoiler legt sich der über 1,6 Tonnen schwere Allradler aktiver als je zuvor in jede Kurve. Erstmals gelang es, das geschönte Trockengewicht von 1.525 Kilogramm auf ein Leistungsideal von 1 PS : 1,98 kg zu drücken. Die Unterschiede zwischen Aventador und speziell den Sportversionen SV und S zum neuen SVJ lassen sich selbst für einen ambitionierten Piloten in der Realität kaum erfahren. Einlenken, anbremsen und beschleunigen - ein Leben im nicht enden wollenden Grenzbereich - das ist es, wo der auf 900 Fahrzeuge limitierte Aventador SVJ einem ständig den Atem raubt. Aus Tempo 100 bremst sich der Italo-Renner in rund 30 Metern in den Stillstand. 0 auf Tempo 100 brüllt sich der SVJ genau gegenteilig in 2,8 Sekunden und verzückt unter Volllast mit einer Höchstgeschwindigkeit jenseits der 350 km/h. Das maximale Drehmoment von 720 Nm leistet der V12-Sauger erst jenseits der 6.750 U/min. Und es macht mehr als Laune, die einzelnen Gänge auszudrehen, die Digitalinstrumente flimmern und die imaginären Zuschauer staunen zu lassen.
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- Veröffentlicht: 19. September 2018