Eine zentrale Bedeutung kommt James DeLuca zu, der auf verschiedensten Positionen fast vier Jahrzehnte bei General Motors arbeitete und sich zuletzt um die Koordination der rund 170 Produktionsanlagen in 31 Ländern kümmerte. Der Vertrieb der jungen Marke liegt in den Händen von Lê Thanh Hải, die bisher Vertrieb und Marketing bei GM in Vietnam verantwortete. Ergänzt wird das Führungsteam von weiteren ehemaligen GM-Kräften wie David Lyon (Designchef), Shaun Calvert (Produktion) und Kevin Fisher (Konstruktion). "Unsere Partnerschaftsstrategie ermöglicht uns, zwei entscheidende Gebote in der Fahrzeugkonstruktion einhalten zu können: Qualität und Timing", erklärt Kevin Fisher, bei Vinfast zuständig für den Konstruktionsbereich, "wir werden hinsichtlich Konstruktion und Qualität die Maßstäbe erreichen, die wir uns selbst gesetzt haben, um gewährleisten zu können, dass wir internationale Standards in den Bereichen Sicherheit, Verlässlichkeit, Eleganz und Styling erreichen."
Motoren von BMW
Das ehemalige GM-Team konnte die kurze Entwicklungszeit von rund zwei Jahren für die beiden Startmodelle Vinfast Lux A 2.0 und Lux SA 2.0 jedoch nur realisieren, weil die deutsche Wirtschaft ungewohnt tief miteinstieg. Als man bei Vinfast nach einem Kooperationspartner suchte, der gemäß den Anforderungen eine bezahlbare Fahrzeugplattform zur Verfügung stellte, wurde Vizepräsident Vo Quang Hue bei seinem ehemaligen Arbeitgeber BMW fündig. Die Bayern erteilten der Vingroup die Lizenz, die technischen Plattformen des ausgelaufenen BMW X5 sowie des ehemaligen 5ers zu nutzen, um die ersten beiden Vinfast-Modelle zu kreieren. So wurde innerhalb kürzester Zeit aus dem ehemaligen Oberklassemodell aus Dingolfing das vietnamesische Gegenüber Vinfast Lux A 2.0. Der in Spartanburg produzierte BMW X5 älterer Bauart wurde zum Lux SA 2.0. "Der hohe Wiedererkennungswert der Marke, der von einer eleganten Linienführung und erlesenen Details gestützt wird, beruht auf mehreren markanten Highlights", so Designchef David Lyon, "das wichtigste Element hierfür ist das "V"-Logo am Kühlergrill, das vom Landesnamen, aber auch von den Markennamen Vingroup und VinFast abgeleitet ist. Zusammen mit Pininfarina haben wir jede einzelne Linie sorgfältig modelliert, um der Schönheit Vietnams und der Warmherzigkeit seiner dynamischen Bevölkerung durch eine moderne Designsprache auf Weltklasseniveau Ausdruck zu verleihen." Mit einer Länge von 4,97 bzw. 4,94 Metern sind die beiden Vinfast-Modelle dabei echte Luxusversionen auf dem vietnamesischen Markt. Normalerweise wird das Straßenbild in Vietnam von kleinen, namelosen Fahrzeugen von Toyota oder Ford bestimmt.
Für den Antrieb der beiden ab nächstem Sommer verfügbaren Vinfast-Fahrzeuge sorgt dabei ebenfalls ein Triebwerk aus bayrischer Entwicklung. Ein zwei Liter großer Turbo-Vierzylinder leistet 176 bzw. 231 PS. Während der Lux SA 2.0 wahlweise mit Hinterrad- oder Allradantrieb zubekommen ist, ist eine Achtstufenautomatik bei beiden Modellen gesetzt. Zulieferer ZF vom Bodensee baut gleich neben dem Produktionswerk in der Nähe der Millionenmetropole Hai Phong im Norden des Landes eine eigene kleine lokale Produktion auf. Denn es ist nicht nur BMW, der deutsche Gene in das vietnamesische Doppelpack bringt, sondern auch mehr als die Hälfte der Zulieferer stammt aus deutschen Landen und die Firmen, die die beiden Lux-Modelle vom Band laufen lassen, kommt ebenfalls aus Deutschland. Die Liste liest sich mit Namen wie Dürr, Bosch, Eisenmann, Magna, ABB, Siemens, AVL, EDAG oder Thyssenkrupp allemal eindrucksvoll. Die Qualität der Modelle, die gerade von der Seite und bei den Proportionen allemal Ähnlichkeit mit ihren bayrischen Ahnen haben, soll entsprechend sein.
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- Veröffentlicht: 11. Oktober 2018