Die Straßenlage ist ausgezeichnet - dafür sorgt allein schon der tiefe Schwerpunkt durch die niedrig eingebauten Akkupacks mit ihren insgesamt 36 Zellmodulen. Aber die Ingenieure haben sich nicht alleine darauf verlassen: Die Aufhängung wurde aus dem Q5 übernommen,eine ausgewogene Lastverteilung und der elektrische Allradantrieb helfen mit. Der Fahrkomfort ist je nach eingestelltem Fahrprogramm bequem bis ruppig - sieben Programme gibt\'s zur Auswahl. Darunter auch eine Offroadeinstellung, die zumindest für leichteres Gelände taugt. Beim Bremsen rekuperiert der e-tron wie gewohnt. Aber keine der drei einstellbaren Rekuperationsstufen ist wirklich stark. So blieben bei kilometerlanger Abwärtsfahrt im Gebirge gerade mal ein halbes Dutzend Kilometer mehr Reichweite im Akku hängen. Und leider gibt es auch kein reines Fahren alleine mit dem Gaspedal: Wenn man vom Pedal geht, wirkt das bei anderen Elektroautos wie eine reguläre Bremse.
Wenn schon zukunftsweisend, dann richtig, hat man sich bei Audi wohl gedacht - und bietet den e-tron auch mit Videokameras an, die die Außenspiegel ersetzen. Das soll dank der besseren Aerodynamik zwar die Reichweite um bis zu 35 Kilometer verlängern - ist aber zumindest gewöhnungsbedürftig. Wer mehr als ein paar Jahre Fahrpraxis hat, der blickt unwillkürlich immer Richtung Außenspiegel - und landet bei der Kamera. Das irritiert völlig. Die kleinen Monitore in den Türen, auf denen der Blick zurück eingespielt wird, sind nur schwer zu erkennen - vor allem bei hellem Sonnenlicht. Wer sich darauf einlassen will, sollte das erst ein paar Tage in der Praxis ausprobieren.
Elektrofahrzeuge sind teuer - da ist auch der in Brüssel gebaute Audi e-tron keine Ausnahme. Mindestens 79.900 wollen die Ingolstädter für ihn haben - immerhin rund 15.000 Euro weniger, als Tesla für sein preiswertestes Model X verlangt.
Fotos: Audi
- Details
- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 05. Dezember 2018