Die Drehknöpfe sind kontextorientiert und beeinflussen den jeweils angewählten Menüpunkt. Die Bedienung der Touchscreens ähnelt dabei der eines Smartphones. Auf dem Lenkrad geht es mit Touchflächen, wie gut aussehen, weiter. Die Klavierlack-Bedienelemente reagieren auf leichte Berührungen, das neue Head-Up-Display ist gestochen scharf und die 12,3-Zoll TFT-Instrumententafel simuliert Drehzahlmesser und Tachometer ausgezeichnet. Nur die Heizdrähte in der Windschutzscheibe stören, da gibt es bessere Lösungen, wie zum Beispiel eine durchsichtige Folie zwischen den beiden Glasplatten. Wenn es etwas zu mosern gibt, ist das Navigationssystem, was viele Wünsche offenlässt. Um es klar zu sagen: der Unterschied in Bedienung, Funktionen und Komfort zu dem Topsystem von BMW ist gigantisch und auch Audi, Mercedes (mit MB UX) oder Porsche fahren bei der Navigation in einer anderen Liga. Für ein Auto dieser Preisklasse ist das Navigationssystem des Velar schlicht und einfach zu wenig. Da fängt bei einfachen Bedienungen an und hört bei der Navigationskarte und der Bearbeitungsgeschwindigkeit auf. Bitte austauschen! Und zwar so schnell als möglich.
Schwer - trotz Alukarosse
Das kann man vom Innenraum nicht sagen - im Gegenteil. Denn dieser präsentiert sich so, wie man es von einem 4,80 Meter langen Luxus-SUV erwartet. Die Materialen sind schick, die Oberflächen edel und die Verarbeitung durchweg gut. Das gilt auch für das Platzangebot und die Sitze. Die bieten mächtigen Langstreckenkomfort, verwöhnen wenn gewünscht mit einer Massage und passen die Klimatisierung für Beine, Po und Oberschenkel den Wünschen des Fahrers an. Im Winter bei kalten Temperaturen wird es warm; im Sommer sanft gekühlt, was etwas heftiger funktionieren könnte. Der Range Rover Velar ist Dank seines Radstandes von 2,87 Metern nicht nur etwas für die erste Reihe. Auch im Fond lässt es sich mit der Einschränkung, dass die hinteren Kopfstützen komfortabler und höher sein könnten, bequem reisen. Sehr angenehm: die Neigung der Rückenlehne lässt sich elektrisch verstellen - das gefällt auch Kindern und Mitreisenden, die in der zweiten Reihe einmal die Augen zumachen wollen. Der Laderaum fasst 673 Liter, die sich durch Umklappen der Rückbank auf bis zu 1.731 Litern erweitern lassen.
Der Velar teilt sich die bekannte Aluminium -Architektur, die zu 80 Prozent aus Aluminium besteht, mit dem Konzernbruder Jaguar F-Pace. Sein Leergewicht von über zwei Tonnen lässt sich kaum überspielen und dies macht sich gerade bei flotter Gangart oder in schnellen Kurven bemerkbar, in denen der Allradler spürbar nach außen drückt. Die Lenkung ist sehr leichtgängig, aber allemal präzise. Das Aluminium-Fahrwerk hat eine Vorderachse mit Doppelquerlenkern und einer Integrallenker-Achse hinten. Garniert wird das Ganze mit einer Luftfederung, die beim Öffnen der Türen die Karosserie um 40 Millimeter absenkt, um einem das Aus- und Einsteigen zu erleichtern. Dank der Luftfeder ist der 4,80 Meter lange Brite komfortabel unterwegs ohne dabei schwammig zu sein oder mit den Wankbewegungen zu nerven, die der große Bruder Range Rover nicht verhehlen kann. Hier macht insbesondere der niedrigere Schwerpunkt die Musik. Zudem ist der Range Rover Velat mit einer variablen Drehmomentverteilung unterwegs. Das System verteilt das Drehmoment je nach Fahrsituation mit Hilfe eines Torsen C-Differentials auf die jeweilige Achse und zwar bis zu 100 Prozent. Zum Beispiel wird auf der Autobahn wird die ganze Kraft nach hinten geleitet, wobei die Vorderachse nicht komplett abgekoppelt wird. Das Torque Vectoring realisiert der Velar per Bremseingriffen an den einzelnen Rädern.
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- Veröffentlicht: 13. Februar 2019