Der McLaren 600LT Spider überzeugt fahrdynamisch auf der ganzen Ideallinie. Die Perfektion des Cabrios wird mit einer radikalen Diät erkauft, die andere offene Supersportwagen wie den Ferrari 488 Spider oder den Lamborghini Huracán Performante Spyder alt aussehen lässt.
Im Auge des Orkans
Der McLaren 600LT Spider überzeugt fahrdynamisch auf der ganzen Ideallinie. Die Perfektion des Cabrios wird mit einer radikalen Diät erkauft, die andere offene Supersportwagen wie den Ferrari 488 Spider oder den Lamborghini Huracán Performante Spyder alt aussehen lässt.
Wer beim McLaren 600LT Spider die volle Dröhnung will, schließt das Dach und öffnet das Heckfenster. Dann brüllt die 3,8-Liter große Achtzylinder Posaune aus Woking mit einer solchen Vehemenz in den Innenraum, dass einem fast die Ohren wegfliegen. Das Turbotriebwerk spielt voller Inbrunst die gesamte Verbrennungs-Sinfonie: tief grollend, mit sprotzelndem Zwischengasbellen bis hin zu einem voluminösen Crescendo des achttöpfigen Bass. Angesichts dieses Verbrennungsinfernos fühlt man sich als Fahrer, als ob man inmitten des Auges des Orkans sitzt. Jeder, der bei diesem Motoren-Konzert noch die Bowers und Wilkins-Stereoanlage anmacht, hat kein bis wenig Benzin im Blut.
Mensch und Maschine
So betörend der Sound des 441 kW / 600 PS-Triebwerks auch ist, die Agilität des englischen Supersport-Cabrios lässt Fahrdynamiker nach jeder Kurve verzückt mit der Zunge schnalzen. Wie das Coupé reagiert der offene LT mit einer Verbindlichkeit auf die Lenkbefehle des Piloten, dass es eine wahre Freude ist. Beim Einlenken giert der leichtfüßiqe Vorderwagen förmlich nach jeder Richtungsänderung und die Hinterachse mit den doppeltem Aluminium Querlenkern gibt dem Spider beim schnellen Durcheilen der Kurve eine vertrauenserweckende Stabilität. Die elektrohydraulische Lenkung vervollständigt die Einheit zwischen Mensch und Maschine: Sie ist direkt, ohne nervös zu sein und berichtet sehr exakt, was sich bei und unter den Vorderreifen abspielt.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 20. Februar 2019