Mit dem X2 will BMW deutlich jüngere Kunden ansprechen, denen einen X1 zu langweilig ist und ganz nebenbei noch am Erfolgsmodell Mercedes GLA kratzen.
Jungspund
Mit dem X2 will BMW deutlich jüngere Kunden ansprechen, denen einen X1 zu langweilig ist und ganz nebenbei noch am Erfolgsmodell Mercedes GLA kratzen.
Der Mercedes GLA ist BMW seit seiner Premiere ein steter Dorn im Auge. Von der ersten Generation des sportlich positionierten Crossovers wurden mehr als eine Million Fahrzeuge verkauft. Nicht wenige mit überaus sportlichen Motorisierungen bis hin zum fast 400 PS starken Mercedes AMG GLA 45. Dabei war die erste GLA-Generation mit seinem überschaubaren Platzangebot im Fond, der schlechten Sicht nach hinten oder einer lückenhaften Ausstattung nicht ohne Fehl und Tadel. Den Verkaufszahlen tat das keinen Abbruch und so will auch BMW mit seinem X2 Kunden holen, die man bisher an Mercedes oder Audi mit seinem Q2 verlor.
Sportlicher Krawall
Aus seinem sportlichen Anspruch macht der 4,36 Meter lange BMW X2 keinen Hehl und gerade das Topmodell X2 M35i xDrive hält, was optisch versprochen wird. Zwar hat man keine absolute Sportskanone wie den GLA 45, der in seiner neuen Generation 421 PS leisten wird, aber ein zumindest kleines M, das in Sachen Vortrieb nur wenige Wünsche offenlässt. Der aufgeladene Zweiliter-Vierzylinder hört sich speziell in der US-Applikation selbst im Normalmodus überaus hungrig an und man könnte meinen, dass der ungleiche Zwilling des BMW X1 seinen Insassen deutlich mehr als die 225 kW / 306 PS und 450 Nm maximales Drehmoment ab niedrigen 1.750 U/min zur Verfügung stellt. Aus dem Stand geht mit leicht durchdrehenden Pneus in 4,9 Sekunden auf Tempo 100 und wenn gewünscht auf eine standesgemäße Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Wer in den Sportmodus schaltet, lässt die Gänge weiter nach oben drehen und macht das Gasannahme giftiger - zudem blubbert und ploppt es noch wilder als ohnehin schon. Bei so einem Sportmodell gerade die rechte Würze, die den meisten Kunden gefallen wird. Exzellent abgestimmt: die achtstufige Getriebeautomatik. Dabei zeigt sich der Bayern-Sportler im Alltag recht durstig. Statt der in Aussicht gestellten knapp sieben Litern auf 100 Kilometern genehmigte sich der M35i im Praxistest knapp zehn Liter - viel für vier Brennkammern und zugegeben jede Menge Sportlichkeit.
- Details
- Veröffentlicht: 12. Dezember 2019