Der Audi E-Tron ist mittlerweile eines der erfolgreichsten Elektroautos auf dem deutschen Markt und insbesondere der SUV-Konkurrenz von Mercedes EQC oder Tesla Model X weggerast. Ende des Jahres gibt es nicht nur eine Leistungsspritze, sondern mit dem S-Modell auch einen fahrdynamischen Leckerbissen.
Die Kraft der drei Herzen
Der Audi E-Tron ist mittlerweile eines der erfolgreichsten Elektroautos auf dem deutschen Markt und insbesondere der SUV-Konkurrenz von Mercedes EQC oder Tesla Model X weggerast. Ende des Jahres gibt es nicht nur eine Leistungsspritze, sondern mit dem S-Modell auch einen fahrdynamischen Leckerbissen.
Was haben sich die Autoentwickler in den vergangenen Jahrzehnten nicht Mühe gegeben, die Motorleistung so gut wie möglich auf die Straße zu bekommen. Essentiell ist dabei der Allradantrieb, den wohl keiner so geschickt vermarktet hat wie Audi. Doch im Jahr, in dem Quattro seinen 40. Geburtstag feiert, wollen die Ingolstädter den bisweilen abhanden gekommenen Hightech-Anspruch einen neuen Odem einhauchen. Der Audi E-Tron S Sportback bekommt im Vergleich zum normalen E-Tron nicht nur einen nennenswerten Leistungsnachschlag auf 370 kW / 503 PS und fast 1.000 Nm maximales Drehmoment, sondern ganz nebenbei die Kraft von drei Herzen. An Vorder- und Hinterachse arbeiten nicht zwei, sondern drei Motoren.
Zwei Motoren an der Hinterachse
Clou dabei: das linke und das hintere Rad haben in Sachen Antrieb miteinander nichts zu tun. Beide übertragen ihre üppige Motorleistung völlig unabhängig voneinander per Rad auf die Fahrbahn. Dieses Plus an Fahrdynamik ist mächtig und der Fahrspaß im Grenzbereich gigantischer denn je. Der Grund, weshalb der Audi E-Tron in seiner Sportversion so gierig aus der engen Kehre beschleunigt und auf Wunsch sogar einen kraftvollen Drift zulässt, ist dabei offensichtlich. Da zwischen linkem und rechtem Hinterrad keinerlei Verbindung existiert, wird die üppige Motorleistung völlig variabel auf die beiden hinteren Räder übertragen. Ein Sportdifferenzial oder eine Quersperre kann derartig viel Drehmomentunterschied weder so schnell, noch in einem derart breiten Bereich verschieben. Wenn beim Beschleunigen ein Hinterrad auf einem Fahrbahnbelag mit niedrigem Reibwert wie Eis oder losem Untergrund steht, kann das elektrische Torque Vectoring das Moment zwischen den beiden Motoren in Sekundenbruchteilen ebenso präzise wie schnell vollvariabel verteilen. Der vordere Elektromotor arbeitet ohnehin nur dann, wenn Untergrund und Fahrdynamik es erfordern, um den Verbrauch zu reduzieren.
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- Veröffentlicht: 23. Februar 2020