Nicht einfach dürfte es im Frühjahr 2021 für die neue Mercedes C-Klasse werden. Sie wurde ebenso wie die S-Klasse komplett neu entwickelt und soll in Sachen automatisiertem Fahren neue Maßstäbe in der Mittelklasse setzen. Doch sie bleibt in ihren Abmessungen nahe an Modellen wie dem CLA oder einer A-Klasse Limousine, die in China zudem noch mit langem Radstand zu bekommen ist. Hier dürften die Daimler-Entscheider für die nächste Fahrzeuggeneration ebenfalls ausdünnen. Auch weil ein Ende des SUV-Trends nicht abzusehen ist. Selbst wenn erste zarte Anzeichen existieren, dass man in bestimmten Klassen wieder Interesse an einer Limousine oder Coupélimousine hat, spielen die SUV auch bei Daimler in den nächsten Jahren die zentrale Rolle für das Geschäft.
So hofft man, dass nicht nur Mercedes GLA und GLB bei den Kunden einschlagen, sondern speziell auch die batterieelektrischen Versionen EQA und EQB, die sich optisch nicht grundlegend von den Verbrennern unterscheiden, jedoch die schwarze Scheinwerfermaske im Zorro-Lock behalten und mit einem LED-Band verbundene Rückleuchten bekommen. Boca Negra von Seat lässt grüßen. Bei den Sportwagen tat sich Daimler in den vergangenen Jahren schwer. Das elitäre Markenaushängeschild des SL wurde sukzessive heruntergewirtschaftet und der AMG GT schlug nicht derart ein, wie man es sich in Untertürkheim und Affalterbach gewünscht hätte, um den Porsche 911 unter Druck zu setzen. 2021 kommt ein neuer SL und der kann sich mit gelungenen Proportionen und dem überfälligen Stoffdach endlich wieder so richtig sehen lassen. Das macht den Abstand klein zum neuen AMG GT, der gemeinsam mit ihm im Doppelpack entwickelt wurde. Im Gegensatz zum 2+0-sitzigen Mercedes SL bleibt der AMG GT jedoch ein Doppelsitzer. Der Mercedes SL könnte in seiner später folgenden Basisvariante jedoch den gleichen Zweiliter-Benziner mit hoher Turboaufladung und 48-Volt-Bordnetz bekommen, der für den Mercedes AMG C 63 geplant ist. Gegen den laufen vorab bereits die potenziellen Interessenten Sturm. In dieser Liga mit zwei Litern und vier Brennkammern wird es schwer - auch weil das aktuelle Modell mit seinem bärenstarken V8-Triebwerk über ein Alleinstellungsmerkmal verfügt. Zukünftig gibt es für beide Modelle jedoch auch Allrad- und Hybridversionen. Elektrische Antriebe dürften mittelfristig ebenfalls folgen.
Und letztlich bekommt auch Smart eine neue Chance - wieder einmal. Sitz der neu gegründeten deutsch-chinesischen Marke wird China. Die neue Generation der elektrischen Smart-Modelle soll 2022 auf die internationalen Märkte kommen. Während Mercedes Design und Marken-DNA einbringt, wird die neue Smart-Generation von Geely entwickelt und später auch in China produziert. Fest steht bereits jetzt, dass es nicht bei einem zweisitzigen Kleinstwagen bleiben wird. Geplant sind mehrere - rein elektrische - Fahrzeuge bis hinauf ins B-Segment und hier steht erstmals wohl auch die Umsetzung des seit mehr als 15 Jahren immer wieder ins Gespräch gebrachten Smart-SUV an.
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- Veröffentlicht: 26. März 2020