Je länger die Räder stillstehen, desto schlimmer wird das Szenario. Allerdings ist auch den großen Teams klar, dass es ohne die kleineren Rennställe keine Rennen geben wird und schon deswegen werden die Starken den Schwachen unter die Arme greifen. Zumal bis jetzt die ersten acht Rennen abgesagt sind. Momentan sieht es so aus, als ob die Saison frühestens mit dem GP von Frankreich am 26. Juni starten würde. Eventuell sollen Geisterrennen stattfinden, um wenigstens die TV-Einnahmen zu sichern. Doch die Logistik und die Reisebeschränkungen setzen auch hinter diese Pläne ein großes Fragezeichen.
Bauteile fehlen
Wie der Formel 1 geht es auch anderen Rennserien, wie der MotoGP (Motorrad), der Rallye-WM und allen dazugehörigen unterklassigen Meisterschaften - man fährt auf Sicht. Wo es möglich ist, sollen Rennen nachgeholt werden - zum Beispiel während der ursprünglichen Formel 1 Sommerpause im August. Klassiker, wie das 24 Stunden Rennen am Nürburgring oder die 24 Stunden von Le Mans sollen jetzt im September stattfinden. Auch hier ist der logistische und damit auch finanzielle Aufwand enorm.
"Wir versuchen möglichst sanft durch diese Krise zu kommen", fasst Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport bei Porsche das Dilemma zusammen. Die Porsche-Mannschaft befindet sich noch in einer vergleichsweisen angenehmen Situation, da hinter ihnen die finanzielle Kraft eines erfolgreichen Automobilherstellers steckt. Entlassungen sind keine geplant, aber die Kurzarbeit wird genutzt, um die Kosten zu senken. Tests auf Rennstrecken können ohnehin nicht stattfinden, also wird viel auf dem Simulator untersucht. Viele Mitarbeiter können von zuhause aus arbeiten. Manche Ingenieure helfen den Kollegen bei der Entwicklung der Serienmodelle.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 10. April 2020