Das Motorenportfolio des ab Ende April verfügbaren Mercedes GLA ist weitgehend identisch mit dem der anderen Plattformmodelle wie A-, B-, CLA-Klasse oder eben GLB sowie die Limousinenderivate. Wer betont sparsam unterwegs sein will und trotzdem die flotte Gangart liebt, dem sei mindestens der Mercedes GLA 220d empfohlen. Dabei sollte man gar nicht erst überlegen, ob der Allradantrieb für den GLA entbehrlich ist. Er gehört in dieser Fahrzeugklasse einfach dazu, ohne das Fahrzeug zu einer SUV-Mogelpackung zu machen. Wer sich für den Allradantrieb entscheidet, bekommt zugleich das so genannten Offroad-Technikpaket, das neben einem weiteren Fahrprogramm eine Bergabfahrhilfe und bei Ausstattung mit Multibeam-LED-Scheinwerfern eine spezielle Lichtfunktion fürs Gelände umfasst.
Kraftvoller Dieselmotor
Der variable Allradantrieb bietet dem Fahrer über einen Taster am Mitteltunnel die Möglichkeit, die Charakteristik des Allradantriebs analog dem Fahrprogramm anzupassen. Im normalen Fahrbetrieb ist für das Fahrprogramm "Eco/Comfort" eine Verteilung von 80:20 (Vorderachse : Hinterachse) die Basis, im Sportprogramm verändert sich diese auf 70:30. Im Offroadmodus wird die Allradkupplung als Längssperre verwendet, wodurch die Basisverteilung bei neutralen 50:50 liegt. "Wir wollten ihm mitgeben, dass er im Gelände wirklich etwas kann", erläutert Jochen Eck, Baureihenleiter der Daimler-Frontantriebsplattform, "weil das Fahrzeug als letztes der Baureihe kam, konnten wir die meisten Module natürlich schon bei den anderen Modellen testen." Die Fahrwerksabstimmung des Mercedes GLA 220d 4matic ist allemal stramm. Wer mehr Komfort liebt oder variabel unterwegs sein will, dem sei die 1.180 Euro teure Verstelldämpfung empfohlen, bei dem sich die Dämpfer ähnlich wie Lenkung, Motorelektronik und Getriebesteuerung am angewählten Fahrprogramm orientieren. Wer sich für diese Option entscheidet, bekommt vier Stoßdämpfer mit einem elektronischen Ventil, das den Ölfluss variiert. Durch die Regelung der Ölflussmenge verändert sich die Dämpfercharakteristik während der Fahrt, wobei die Spreizung zwischen den Programmen Sport und Comfort spürbar größer geworden ist.
Der zwei Liter große Commonrail-Diesel des GLA 220d 4matic ist gerade beim Kaltstart kein Lesetreter, sondern er kann trotz guter Dämpfungsmaßnahmen nicht überspielen, dass er ein Selbstzünder ist. Entsprechend kraftvoll und vehement ist jedoch sein Anzug, denn nach einem kleinen, aber spürbaren Turboloch liegt das maximale Drehmoment von 400 Nm bereits bei 1.600 Touren an und so gibt es aus dem Drehzahlkeller den Imagespurt 0 auf Tempo 100 in 7,3 Sekunden und eine autobahntaugliche Höchstgeschwindigkeit von 219 km/h. Zudem hat der Schwabe bis Tempo 140 / 150 noch immer Kraft für einen bulligen Zwischenspurt ehe es nennenswert dünner wird. Gut abgestimmt: das achtstufige Doppelkupplungsgetriebe, das die Fahrstufen dezent im Hintergrund wechselt. Die Lenkung arbeitet sehr leichtgängig, aber allemal präzise und gefällt somit besonders auch bei langsamer Fahrt in der Innenstadt oder gar beim Einparken.
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- Veröffentlicht: 30. März 2020