Wer einen ungewöhnlichen Kompaktsportler mit Seltenheitswert sowie ordentlich Dampf unter der Haube fahren will und sein Herz an die späten 80er / frühen 90er Jahre verloren hat, dürfte am VW Corrado allemal seinen Gefallen finden. Der Corrado war bei seiner Premiere in Jahre 1988 durchaus ein Blickfang. Ein sportlich-gedrungenes 2+2-Coupé, das aus seinem sportlichen Anspruch keinen Hehl machte. Die technikverliebten Entwickler wollten gegenüber dem Designteam nicht zurückstehen und so hatte der Neuling aus Osnabrück allerhand Innovationen im Gepäck. Erstmals wurden bei einem Volkswagen die Stoßstangen in Wagenfarbe lackiert und die vorderen Kotflügel war das erste CAD-Bauteil der Wolfsburger. Im Jahre 1993 gab es vom Corrado sogar die Designstudie eines Cabriolets, die jedoch nicht in Serie ging.
Änderungen zum Jahre 1993
Anfangs machte der VW Corrado nicht mit seinem knapp drei Liter großen VR6-Triebwerk von sich reden, sondern als G60 mit einem sogenannten Garrett-Spirallader, der aus dem nur 1,8 Liter großen Vierzylinder stattliche 118 kW / 160 PS herauspresste und den Tunern den Ausblick auf eine Leistungssteigerung besonders leicht machte. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h war der VW Corrado G60 der bis dahin schnellste jemals in Serie produzierte Volkswagen. Damit die Fahrer bei hohen Geschwindigkeiten vor keine Probleme gestellt wurden, gab es ebenfalls erstmals einen elektrisch ausfahrbaren Heckspoiler, der der Auftrieb an der Hinterachse um mehr als 60 Prozent reduzierte. Der VR6 lief auf der Autobahn sogar rund 235 km/h.
Der VW Corrado war ein Zwittermodell - technisch wie in Sachen Design. Neben Anlehnungen an den Golf gab es ein für Volkswagen ein vergleichsweise mutiges Außendesign. Im Innern warteten wohl konturierte Sportsitze vorne wie hinten und das übersichtliche Cockpit vom Passat der Serie B3 auf die Insassen; kreiert von Interieurdesigner Wulf Rieger. Mit der Modellpflege im Jahre 1993 gab es eine dezent neue Richtung. Die großen Kippschalter wurden wie bei anderen Modellen durch Drucktaster ersetzt. Die Sitze blieben so gut, wie sie ohnehin waren. Auf Wunsch gab es schickes Leder in Türen und auf den dann auch beheizten Sitzen. Das Fahrwerk war stamm, aber nicht sportlich und aufgrund der hohen Motorleistung gibt es spürbare Antriebskräfte in der Lenkung, wenn man flotter unterwegs ist. Auf der Suche nach einem Klassiker sollte das im Auge behalten und daher Bremsen, Spurstangen, Antriebswellen und die Bremse genau checken.
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- Veröffentlicht: 29. Mai 2020