Viele Autofans schauen leicht ungläubig, wenn sie den Namen VW Corrado hören. Da war doch etwas? War es - in den späten 80ern. Mit der sportlichen Neuauflage des Scirocco wollte Volkswagen erstmals ernsthaft am Premiumsegment kratzen. Dafür gab es sogar einen bis zu 190 PS starken Sechszylinder - und leider nicht genug Kunden.
Niemandsland
Viele Autofans schauen leicht ungläubig, wenn sie den Namen VW Corrado hören. Da war doch etwas? War es - in den späten 80ern. Mit der sportlichen Neuauflage des Scirocco wollte Volkswagen erstmals ernsthaft am Premiumsegment kratzen. Dafür gab es sogar einen bis zu 190 PS starken Sechszylinder - und leider nicht genug Kunden.
Volkswagen hatte es nie so mit Sportwagen. Es gab den Golf GTI - ein tolles Auto, aber kein Sportwagen. Und natürlich den Scirocco. Der konnte sich auch als Sportversion GLI oder GTX zwar keinen Namen wie der Golf GTI machen, doch auch den kannte man in den 70er und 80er Jahren bestens. Mit dem Corrado wollte Volkswagen einen deutlichen Schritt nach oben machen. An sich hatte man das Fahrzeug seit Anfang der 80er Jahre als Nachfolger des Scirocco II geplant. Doch letztlich entschied man sich, den Corrado wegen seiner aufwendigen Technik und besseren Ertragschancen nach oben zu positionieren und sogar neben dem Scirocco anzubieten. Das erklärt, wieso es von 1988 bis 1992 die beiden Sportcoupés Scirocco und Corrado nebeneinander gab, ehe der Scirocco von 1992 bis 2008 eingestellt wurde.
Cabrio blieb geträumt
Im VW Corrado arbeitete die Technik und der Antrieb des Golf III im selbstbewussten Blechkleid eines kompakten Sportlers - produziert bei Karmann in Osnabrück. Leicht gedrungen wie ein Preisboxer, aber allemal dynamisch ging der von Chefdesigner Herbert Schäfer kreierte Corrado auf Kundenfang - jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Topmodell war der VR6, der von einem ungewöhnlich konstruierten Sechszylinder mit 2,8 bzw. 2,9 Litern Hubraum und zunächst 128 kW / 174 PS angetrieben wurde. Später gab es sogar einen leichten Leistungsnachschlag auf 140 kW / 190 PS. Im Gegensatz zum VW Golf VR6 war er zwar ebenfalls wahlweise mit einer Fünfgang-Handschaltung oder einer Getriebeautomatik zu bekommen, doch der Allradantrieb der späten VR6-Golf-Synchro-Modelle blieb ihm verwehrt.
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- Veröffentlicht: 29. Mai 2020