Doch die Verwandtschaft der eiligen Technikbrüder beschränkt sich nicht nur auf die M-Power unter der Motorhaube sowie den Allradantrieb, sondern auch auf das Fahrwerk und vor allem die Dämpferabstimmung. Denn die stammen grundsätzlich vom größeren Bruder. Und wenn man bedenkt, wie behände das BMW M8 Gran Coupé Competition um die Ecke pfeift, ohne zum prügelharten Bandscheibenkiller zu mutieren, ist diese freundliche Übernahme durchaus zu begrüßen. "Wir haben extrem viel in die Weiterentwicklung der Verstelldämpfersysteme investiert", erklärt BMW M Technikchef Dirk Häcker. Der oberste M-Entwickler erteilt übrigens nach wie vor einer 48 Volt Wankstabilisierung bei Modellen, wie den M5 eine klare Absage: "Es zählt der Fahreindruck und nicht das, was nicht technisch verbaut ist und nebenbei auch ein nicht ganz unerheblicher Gewichtstreiber ist." Rumms, das hat gesessen. Schöne Grüße nach Ingolstadt. Die Münchner setzen auf das klassische Zusammenspiel zwischen Stabilisatoren und Dämpfer garniert mit einem niedrigen Schwerpunkt.
Auch beim Allradantrieb, der nach wie vor hecklastig ausgelegt ist und dem Sperrdifferential, haben die M-Techniker nachgewürzt, um noch etwas mehr Agilität aus dem BMW M5 Competition herauszukitzeln. Für alle Lenkradkünstler, die ihr Glück gerne in die die eigene Hand nehmen, hat Christian Flessa noch einen Hinweis parat: "DSC aus, heißt bei uns aus", also gibt es keinen elektronischen Rettungsanker mehr, der im äußersten Notfall geworfen wird. "Aber da muss schon extrem viel passieren, dass es eng wird", schiebt der Fahrdynamiker nach. Das Ziel dieses Zusammenspiels aus verbesserter Agilität und überarbeiteter Dämpfereinstellung ist, ein gesteigerter Langstreckenkomfort mit mindestens gleichbleibender Agilität. Im Innenraum geht die erwähnte freundliche Übernahme der aus dem BMW M8 stammenden Konzepte übernommen: In der Mittelkonsole kann der Fahrer mithilfe von Tasten auf verschiedene Fahrmodi zugreifen und einzelne Elemente, wie zum Beispiel Steuerung und Antriebsstrang nach seinen Wünschen konfigurieren. Wer es wirklich wissen will, nutzt den Track Mode. Das Ganze läuft auf einem 12,3 Zoll Touchscreen ab, der den bisherigen 10,25 Zoll Bildschirm ablöst und ebenfalls im M8 zu finden ist.
Fotos: press-inform / BMW / Uwe Fischer
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 17. Juni 2020