Der gigantische Unterschied zum Yaris im Serientrimm liegt nicht nur an der Expertise von Toyota und dem finnischen Rallyeteam, sondern auch am Technikniveau, das die Entwickler in den kleinen Energieriegel gebracht haben. Dafür bekam die Yaris-Plattform GA-B zusätzliche Hinterachskomponenten der größeren GA-C-Basis, auf der Modelle wie Corolla und C-HR unterwegs sind. Damit das Ganze nicht zu schwer wird, wurden zahlreiche Leichtbaukomponenten wie Aluminium oder Karbon verbaut. In dieser kleinen Fahrzeugklasse wäre ein Dach aus ebenso leichtem wie hochfestem Kohlefaser-Verbundwerkstoff sonst illusorisch. Befeuert wird der GR Yaris von einem 1,6 Liter großen Dreizylinder-Turbo, der jede Menge Laune macht. Kompakt bauend leistet er stattliche 192 kW / 261 PS und ein maximales Drehmoment von 360 Nm ab 3.000 Touren, die mit leichter Unterstützung eines Soundgenerators im Innern noch imposanter tönen, als sie dies ohnehin tun würden.
Dicke Backen und Karbondach
Das kleine Kraftpaket ist ein wahres Hightech-Triebwerk. So bietet das Zylinderterzett einen Turbolader mit Single-Scroll-Kugellager über Auslassventile mit größerem Durchmesser, eine Ölkühlung der Kolbenböden über Multidüsen bis hin zum Hochgeschwindigkeits-Verbrennungsprozess in den Zylindern. Der Verbrennungsprozess profitiert von besonders wirkungsvollen Einlasskanälen mit stärker angewinkelten Ventilen, exzentrischen Ventilsitzen und Auslassventilen mit vergrößertem Durchmesser, wie sie auch im Rennsport eingesetzt werden. Die Schäfte der leichten Kolben verbessern mit reibungsärmeren Oberflächen die Kraftstoffeffizienz, während das Hauptlager die Ölversorgung optimiert. So werden Rennsporttriebwerke gebaut.
Der pausbackige Renner für Straße und unbefestigte Rallyepfade wird handgeschaltet, was nicht zuletzt durch eine präzise Führung der einzelnen Gänge und eine knackige Kupplung wirklich Laune macht. Was für den großen Unterschied zu anderen Spaßmachern sorgt, ist jedoch das feine Sportfahrwerk, sowie ein Allradantrieb nebst Torsenkupplung, der seine stattliche Motorleistung je nach Fahrprogramm und Untergrund variabel zwischen den beiden Achsen verteilt. Aus dem Stand spurtet der Toyota GR Yaris in 5,5 Sekunden auf dem Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von abgeregelten 230 km/h. Anders als bei seinen anderen Modellen schaut Toyota diesmal nur nachrangig auf den Durst an der Zapfsäule. 8,3 Liter pro 100 Kilometer ist wenig imposant. Doch wer lieber sparen möchte, kann jederzeit in den zahmen Yaris Hybrid steigen.
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- Veröffentlicht: 19. November 2020