Gerade die Begleitfahrzeuge von Sicherheitskolonnen waren nicht allesamt gepanzert und einige waren mit dem besonders dynamischen 6.9er unterwegs. Das Sicherheitspersonal reiste nicht auf weichem Leder, sondern griffigem Flockvelours. Gegen die Hitze im Sommer halfen wahlweise Klimaanlage oder das elektrische Schiebedach und im Winter halfen Sitz- und Standheizung, die von einer prähistorisch anmutenden Runduhr im Handschuhfach gesteuert wird. Für die Kommunikation damaliger Zeit und den allemal harten Arbeitsalltag gab es Bündelfunk und zwei Telefone. Genügend Platz vorne wie hinten war den Passagieren in der Bonner Republik ebenso wichtig wie rund eine Fahrstunde weiter nordöstlich im Ruhrgebiet. Auch wenn das Geld in Frankfurt verwaltet und in Städten wie München oder Hamburg repräsentiert wurde: die Wirtschaftsgrößen saßen oftmals im Ruhrgebiet und hier bevorzugt im Essener Süden und um die Villa Hügel - bis zu Zweiten Weltkrieg die deutschen Rockefellers zu Bohlen und Halbach. Zwischen dem Baldeneysee und dem Stadtteil Bredeney waren ganze Scharen von Mercedes S-Klassen zu Hause. Hier fuhr man 600er, als Wochenendgefährte die Coupés und Cabrio wie den W 111 oder eben die S-Klasse - bevorzugt vom Typ W 116 und dem noch perfekteren Nachfolger W 126, der nach seiner Modellpflege im Jahre 1985 als 560 SEL ein neues Topmodell gebar - das im Unterschied zum Vorgänger gepanzert oder ungepanzert sowie sogar als Kurzversion des 560 SE mit Leistungen bis hinauf auf 300 PS angeboten wurde.
Fotos: press-inform
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- Veröffentlicht: 20. November 2020