Wer heutzutage mit einem Elektroauto eine längere Tour durch Deutschland machen will, muss seine Reise sorgfältig planen und sich an Ladesäulen entlanghangeln. Da fängt Problem bereits an. Es gibt offenbar keine eindeutige Karte, bei der die Ladesäulen und Punkte markiert sind. Es ist nur wenig unterhaltsam, wenn man anstatt eines 150 kW-Schnellladers eine 30 kW-Säule oder gar keinen Ladepunkt findet und die immer öfter gefeierte entschleunigende Kaffeepause von 45 Minuten plötzlich über eineinhalb Stunden dauert.
Engpässe möglich
"Wer sich vor einer Tour von Garmisch nach Flensburg über seine Ladeoptionen informieren will, kann dies zwar beispielsweise bei Chargemap, Goingelectric und dem Angebot der Bundesnetzagentur tun. Legt er die digitalen Karten aber übereinander, bekommt er allerdings ein durchaus heterogenes Bild, sowohl was die Positionen der Ladesäulen als auch deren Leistungsfähigkeit angeht", fasst Andreas Radics von der Unternehmensberatung Berylls das Dilemma zusammen.
Selbst wenn man die passende Ladestation findet, kommt es immer wieder zu Engpässen bei den Ladestationen. Zum einen sind die leistungsfähigen Stromtankstellen nicht gleichmäßig über das Bundesgebiet verteilt, zum anderen gibt es auch Stoßzeiten, wie das bei Benzintankstellen auch der Fall ist. Nur steht man bei den Strom-Zapfsäulen deutlich länger, bis man an der Reihe ist. "Um das zu vermeiden, ist es wichtig, den EV-Fahrer mit einzubeziehen, sodass sich nicht immer alle am Freitagabend vor dem Wochenendausflug an der Ladestation treffen", beschreibt Ulrich Heitmann das Problem.
- Details
- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 11. Dezember 2020