Mit den genauen Leistungsdaten hält sich Daimler aufgrund der langen Übergangsphase bis zum Verkaufsstart am Ende des zweiten Quartals 2021 noch zurück. Doch die W-223-Leistungsdaten dürften denen der anderen Modelle mit dem M-176-Triebwerk entsprechen. Der vier Liter große V8-Motor leistet 370 kW / 503 PS und ein maximales Drehmoment von 700 Nm. In unteren Drehzahlen sorgt das 48-Volt-Bordnetz mit Startergenerator für weitere 15 kW / 20 PS und 180 Nm. Damit ist der S 580, der ausschließlich in der Kombination aus Neungangautomatik und Allradantrieb angeboten wird, ähnlich stark wie das aktuelle Aushängeschild der Oberliga, der 4,4 Liter große V8-Doppelturbo aus München, der 530 PS leistet und ähnlich sahnig mit dem 7er, 8er und X7 zusammenarbeitet, wie der frische Sindelfinger. Wer den über zwei Tonnen schweren Allradler aus welchem Tempo auch immer durchbeschleunigt, der weiß, wieso V8-Piloten nicht auf einen Sechszylinder überschwenken. Die Leistungsentfaltung ist abgesehen von einer kleinen Lücke im Drehzahlkeller vortrefflich. Dazu der Klang, der auch in den Sportmodi wohl noch etwas bissiger und deftiger sein könnte. Das Akustikterrain überlässt man jedoch wohl lieber der AMG-Version, die in der hybriden Topvariante über 700 PS leisten wird.
Aktive Hinterachslenkung
Braucht es mehr S-Klasse als den S 580 4matic? Sicher nicht und am allerliebsten auch nicht weniger; außer man ist Langstreckenklopper und kommt schon aus Effizienzgründen um eine Dieselversion - und hier man besten um den S 400d - nicht herum. Dann sind trotz endlos langer Autobahnpassagen auch Normverbräuche von sieben bis acht Litern Dieselkraftstoff auf 100 Kilometern drin. Davon kann der Pilot eines Mercedes S 580 nur träumen, denn unter elf Litern dürfte in der Realität kaum etwas gehen. Wem das zu viel ist, kann zumindest Träumen. Wenn Fahrwerk, Sitze und V8-Power nicht reichen, gibt es da immer noch 31 Lautsprecher mit feinstem Burmestersound und acht Körperschallwandler. Das Ladevolumen: 550 Liter.
Das schwerer auf der Vorderachse liegende V8-Triebwerk fällt in Sachen Fahrdynamik kaum ins Gewicht. Natürlich ist der Achtender schwerer als der Standard-V6, doch nicht nennenswert schwerer als die Versionen mit Diesel- und Plug-In-Hybridantrieb. Die Lenkung selbst ist dabei ebenso klasse wie die gesamte Fahrwerksabstimmung mit seiner feinen Luftfederung. Praktisch und bei der S-Klasse in dieser Form lange Zeit überfällig ist die Hinterachslenkung, die den Wendekreis der Langversion um bis zu zwei Meter reduziert. Etwas überflüssig, dass es diese Hinterachslenkung mit ihrem Plus für Handling und Wendigkeit in zwei Stufe mit einem Einschlagwinkel von fünf und zehn Grad gibt. Grund ist die optionale Mischbereifung, die an der Hinterachse einen Maximalwinkel von fünf Grad verarbeiten kann.
- Details
- Veröffentlicht: 17. Dezember 2020